Ausgespielt: Spiele-Magazin-Urgestein 4Players macht Schluss

4Players ist eines der ältesten Spiele-Magazine Deutschlands. Nach etwas mehr als zwei Jahrzehnten wurde jetzt bekanntgegeben, dass das baldige Ende naht. Ab November wird das Online-Portal nicht mehr redaktionell betreut, die Zukunft sieht man in einem anderen Geschäftsbereich.
RIP, 4Players, Spielemagazin

Die deutsche Medienlandschaft wird um ein echtes Urgestein ärmer

Ein Internetunternehmen, das mehr als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, kann man zurecht als echtes Urgestein bezeichnen. 4Players war im Mai 2000 von der Internet-Agentur "active newmedia GmbH" und freenet.de gegründet worden und hatte sich schnell zu einer sehr beliebten Anlaufstelle für Gaming-Interessierte entwickelt.

Damit teilen sich WinFuture und das Portal Geburtsjahr und Monat, auch beide Gründer sind bei ihren Unternehmen bis heute an Bord. Was in der Branche seit Wochen schon vermutet worden war, wird jetzt aber bittere Wahrheit: "Aus wirtschaftlichen Gründen" stellt 4players.de, mittlerweile Teil der Schweizer Marquard-Gruppe, die redaktionelle Betreuung des Magazins zum 31. Oktober ein. 4Players TeamVielen Dank für viele gute Jahre an das 4Players-Team Wie unsere Analyse der Besucherzahlen zeigt, hatte das Portal in den letzten Jahren massive Einbrüche bei der Leserschaft verkraften müssen. Lagen die Seitenabrufe im Jahr 2016 noch bei ca. 7 Millionen, sind diese nach unserer aktuellen Recherche (IVW-Grup­pen­aus­wei­sung unter GamesWorld.de und eigene Berechnung) zuletzt auf rund 3,5 Millionen zusammengeschrumpft. Da hier die wichtigen Werbeeinnahmen direkt mit den Besucherzahlen in Verbindung stehen, hatte diese Entwicklung den Betrieb natürlich empfindlich getroffen. Auch neue Einnahmequellen wie das 4Players Pur-Abo konnten hier finanziell keine Besserung bringen.

Fokus auf Game-Server

Neben diesen klaren wirtschaftlichen Gründen dürfte aber auch die Neuausrichtung der Schweizer Marquard-Gruppe die Entscheidung für das Ende von 4Players mit beeinflusst haben. Der Mutterkonzern befindet sich seit Jahren in der Umstrukturierung und will sich laut Bericht von Games Wirtschaft auf Software-Entwicklung und das Gameserver-Geschäft fokussieren - ein Spiele-Magazin passt also nicht mehr in den Plan.

Beim Thema Gameserver liegt aber auch die Zukunft für einen Teil der bisherigen 4Players-Belegschaft, denn unter 4NetPlayers ist das Unternehmen schon länger selbst als Game-Server-Anbieter aktiv. Ein Sprecher gibt gegenüber GamesWirtschaft an, dass die Belegschaft ab November von 50 auf 40 Angestellte reduziert wird, für acht der elf Redakteure bringt das "betriebsbedingte Kündigungen" mit sich.

4Players-Geschäftsführer und Gründer Philip Schuster betont in einem Statement, dass man die jetzt eingeleiteten letzten Schritte natürlich schweren Herzens geht. "Ich habe das Portal als Gründer der Firma von der ersten Stunde an begleitet. 4Players.de war in vielerlei Hinsicht ein Pionier und hat sich als eines der ersten Online-Magazine im deutschsprachigen Markt einen enormen Stellenwert erarbeitet."

Die WinFuture-Redaktion möchte an dieser Stelle großen Respekt für viele Jahre mit informativen und guten Inhalten zollen und wünscht dem gesamten 4Players-Team für die folgende Zeit nur das Beste.
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