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Kurioser Wunsch: Anti-Piraterie-Firma will, dass Google 127.0.0.1 blockt

Suchmaschinen sind für die Nutzer ein Segen, für Content-Anbieter sind sie aber teils ein Fluch. Denn über Google und Co. lassen sich auch illegale Inhalte finden. Dagegen können Un­ter­neh­men aber natürlich vorgehen, doch das hat manchmal skur­ri­le Aus­wüchse. So wie jetzt.
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Man muss das "Werkzeug" DMCA-Takedown heutzutage wohl noch kaum jemandem erklären, das Entfernen von Urheberrechtsverstößen aus dem Internet nach den Richtlinien des Digital Millennium Copyright Act ist längst zu einem alltäglichen Vorgang geworden. Google hat bereits mehr als fünf Milliarden Takedown-Anfragen bearbeitet, jede Woche kommen Millionen neue dazu.

Der Großteil der Links wird zu Recht entfernt, doch es gibt immer wieder - teils kuriose und sogar spektakuläre - Fälle, die auf Irrtümern und auch Automatismen durch Bots basieren. In diese Kategorie lässt sich auch ein aktueller Fall einordnen: Denn wie TorrentFreak berichtet, hat ein ukrainischer TV-Sender namens TRK über seinen Anti-Piraterie-Partner Vindex einen eher bizarren Takedown-Antrag eingereicht.

Home, Sweet Home

Denn man übermittelte an Google eine Takedown-Aufforderung, der auf der IP-Adresse 127.0.0.1 zu finden war. Das ist, um es vorsichtig zu formulieren, originell. Denn diese IPv4-Adresse bezeichnet schlichtweg den Localhost eines Geräts oder Servers. Anders gesagt: den eigenen Rechner.

Laut den Erläuterungen des Takedown-Antrags würden die gemeldeten Seiten "illegal externe Links bereitstellen, mit denen Nutzer auf nicht autorisierte urheberrechtlich geschützte Fußball-Inhalte zugreifen und/oder diese herunterladen können". Die als illegal eingestufte Datei, die möglicherweise eine Playlist der P2P-Streaming-Plattform Ace Stream darstellt, ist also auf einem Vindex-eigenen Computer zu finden gewesen und nicht frei im Netz.

Man muss wohl nicht extra erwähnen, dass Google in diesem Fall nicht tätig geworden ist. Vindex sollte sich allerdings seine Bots noch einmal näher ansehen, denn diese waren sicherlich für diese Meldung verantwortlich. Diese sind offenbar alles andere als die schlausten, denn von den von Vindex beanstandeten Links werden gerade einmal zehn Prozent tatsächlich von Google entfernt.
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