Sonderbares Sonnensystem entdeckt:
Der Stern dreht sich falschrum

Scheinbar gibt es im riesigen Universum nichts, was es nicht gibt. Astronomen haben jetzt sogar ein Sonnensystem entdeckt, in dem sich der Stern schlicht in die falsche Richtung dreht - entgegengesetzt zur Rotation der Planeten um ihn herum.
Weltraum, Sterne, Schwarzes Loch, blackhole
Alain r (CC BY-SA 2.5)
In unseren Sonnensystem dreht sich die Sonne in die gleiche Richtung wie die Planeten-Ebene. Das ist schlüssig, immerhin bildeten sich die Objekte aus einer Gas- und Staubwolke, die sich um ein gemeinsames Gravitationszentrum bildete und um dieses rotierte. Auch wenn sich das lose herumfliegende Material mit der Zeit zu einem Stern und zu den Planeten zusammenfand, blieb der einmal vorhandene Drehimpuls in eine bestimmte Richtung letztlich bestehen. Selbst die Planeten drehen sich daher normalerweise alle in die gleiche Richtung.

Es gibt einige bekannte Ausnahmen: In unserem Sonnensystem dreht sich die Venus andersherum als alles andere. Hier wird angenommen, dass ein Zusammenstoß mit einem anderen großen Objekt in der Entstehungsphase den Drehimpuls änderte. Es gibt auch einige wenige Sterne, um die sich ein Planet in der falschen Richtung bewegt und hier wird angenommen, dass es sich um einen eingefangenen Irrläufer handelt.

Entstehung unklar

Man ging allerdings davon aus, dass die Drehrichtung eines Sterns stets mit der eines Planetensystems übereinstimmt. Nun wurde aber in einem System mit der Bezeichnung K2-290 das Gegenteil dessen entdeckt. Der Stern K2-290 A dreht sich hier im Bezug auf die beiden bisher bekannten Planeten entgegengesetzt und um 124 Grad gekippt. Das haben die Astronomen Maria Hjorth und Simon Albrecht von der Universität Dänemarks jetzt bekannt gemacht.

Man hat es hier mit einem Doppel-Sternsystem zu tun. Der K2-290 B könnte hier seinen Partner über die Zeit hinweg so beeinflusst haben, dass dieser nun weitgehend gekippt wurde. Denkbar ist aber auch, dass andere, vorbeiziehende Sterne eine Rolle spielten oder K2-290 A erst später in das Gesamtsystem integriert wurde. Denn K2-290 B und die Planeten bewegen sich synchron zueinander.

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