11 Server abgeschaltet: Europol zerschlägt illegale Streaming-Plattform

Hausdurchsuchungen, Server-Abschaltung, Konten-Beschlagnahmung und Verhaftungen: Bei einer großangelegten Aktion in mehreren Ländern hat Europol einen Anbieter von illegalen Streaming-Lösungen zerschla­gen.
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Europol

IPTV-Box für illegales Streaming wird Hintermännern zum Verhängnis

Unter dem Namen KBoxServ hatte ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz eine IPTV-Box vertrieben, die nach Ansicht der Strafverfolger Zugang zu 82.000 Filmen und Serien ge­währt, die allesamt illegal gehostet wurden. "Das Unternehmen nutzte eine spezielle Web­seite, um Inhalte zu streamen und warb gleichzeitig in sozialen Medien für seine illegalen Dienste", so die Ermittler. Nach aktuellem Ermittlungsstand wurden 20.000 Streaming-Boxen abgesetzt und ein Umsatz von 1,9 Millionen Euro erzielt. Nach Beschwerden, die bei Schweizer Behörden gegen das Unternehmen eingereicht wurden - unter anderem von US-Filmstudios - waren die Ermittlungen ausgelöst worden. Zerschlagung von KBoxServ: BeweismittelEuropol zeigt beschlagnahmte Beweismittel Europol hatte nach eigener Aussage dann 2019 mit der Koordination der Ermittlungsbehör­den in vier Europäischen Ländern begonnen. Am Aktionstag beschlagnahmten Strafverfolger elf Server in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz und schalteten diese ab. Darüber hinaus führten die Beamten neun Hausdurchsuchungen in allen beteiligten Ländern durch, dabei wurden drei Tatverdächtige verhaftet. Zu guter Letzt wurden acht Bankkonten in der Schweiz beschlagnahmt.

Erste Abschaltung dieser Art in Schweiz

In einer weiteren nationalen Aktion sorgte dann die Schweizer Polizei für eine Abschaltung der Anbieter-Webseite. Auf dieser wird jetzt, wie bei solchen Aktionen üblich, eine sogenannte Splash-Seite angezeigt, die auf die illegale Natur des Dienstes hinweist. Wie Canal+ in seiner Berichterstattung ergänzt, ist es die erste Abschaltung Aufgrund von Piraterie dieser Art in der Schweiz.

"Die heutige Abschaltung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Eigentümern von Inhalten, staatlichen Stellen und Unternehmen zur Bekämpfung der Piraterie greifbare Ergebnisse im Kampf gegen die kommerzielle Piraterie bringen kann", so Pascal Métral, Leiter des Bereichs Ermittlungen, Nachrichten­dienste und Rechtsstreitigkeiten gegen Piraterie beim Schweizer Audio- und Sicherheits­technikhersteller NAGRA.
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