Krasser Vorwurf: Amazon missbraucht Daten der Marketplace-Anbieter

In einem Bericht des renommierten Wall Street Journals werden schwere Vorwürfe gegen den Handelskonzern Amazon erhoben: Dieser soll Daten externer Anbieter genutzt haben, um eigene Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Auf der Amazon-Plattform verkauft das Unternehmen nicht nur Daten aus den eigenen Beständen. Es tummeln sich hier auch zahlreiche externe Händler, die lediglich die Reich­weite der Webseite nutzen, um ihre Waren zu vertreiben. Und dies scheint nun damit kollidiert zu sein, dass Amazon seit einiger Zeit auch selbst Produkte unter Eigenmarken entwickelt und produzieren lässt.

Amazon weiß natürlich, welche Produkte sich bei den externen Anbietern be­son­ders gut verkaufen - und zu welchem Preis. Entsprechend ist es dem Unternehmen möglich, be­son­ders beliebte Artikel unter einer eigenen Vertriebsmarke herstellen zu lassen und etwas günstiger anzubieten, um die Nachfrage nach dem Produkt für den eigenen Erfolg zu nutzen. Offiziell ist das natürlich untersagt.

Bewusster Richtlinien-Verstoß

"Wir wussten, dass wir das nicht tun durften", zitiert das Wall Street Journal einen früheren Mitarbeiter, der allerdings nicht die einzige Quelle ist. Eine Reihe von Ex-Mitarbeitern und ein noch immer bei Amazon tätiger Beschäftigter bestätigten den Sachverhalt. Besonders kon­s­pi­ra­tiv soll das auch nicht gelaufen sein. So wird berichtet, dass die Verwendung der Ge­schäfts­da­ten Dritter eine verbreitete Praxis war, die auch offen in Besprechungen the­ma­ti­siert wurde.

Amazon selbst zieht sich in einer Stellungnahme darauf zurück, dass solch ein Vorgehen über die internen Richtlinien strikt untersagt ist. "Wir glauben nicht, dass die Vorwürfe zutreffend sind", hieß es. Man nehme die Sache aber trotzdem ernst und wolle eine interne Un­ter­su­chung durchführen.

Wenn sich die Aussagen der Quellen der Zeitung bestätigen, könnte der Konzern Probleme bekommen. Denn bei Anhörungen zu Untersuchungen über mögliche Verstöße Amazons gegen das Wettbewerbsrecht hatte man seitens des Unternehmens vor dem US-Kongress ausgesagt, die Vertriebsdaten der Händler ausschließlich zu verwenden, um diesen zu besseren Ergebnissen verhelfen zu können. Die Nutzung zu eigenen Zwecken wurde klar verneint.

Siehe auch:


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