Wirkungslos: Rechnungshof zerlegt die Bundeswehr-Digitalisierung

Die Bundeswehr wirbt seit einigen Jahren aggressiv um IT-Fachkräfte und stellt sich hierfür auch gerne selbst als moderne "Cyber-Truppe" dar. Doch zwischen Eigen-PR und Realität gibt es wohl riesige Unterschiede, wie der Bundesrechnungshof aktuell festgestellt hat.
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"Deutschlands Freiheit wird auch im Cyberraum verteidigt", "Wie ziehst du eine Firewall um ein Feldlager" und "Wie zieht man gegen Trojaner ins Feld?" - mit Sprüchen wie diesen hat das Kommando Cyber- und Informationsraum in den vergangenen Jahren offensiv nach Fachpersonal gesucht. Die Bundeswehr hat versucht, sich auch im Bereich der Cyberkriegsführung bzw. -verteidigung als schlagkräftige Einheit zu präsentieren.

Doch laut einem vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofs hat das nicht viel mit der Realität zu tun. Denn wie der Spiegel berichtet, hat das Kontrollorgan des Bundes ein millionenschweres Paket zur Bundeswehr-Digitalisierung als weitgehend wirkungslos bezeichnet.

Fehlplanungen

Demnach habe das Verteidigungsministerium den Plan zur Anschaffung tausender Laptops im Wert von 173 Millionen Euro "weder konzeptionell abgeleitet noch dokumentiert". Mehr noch: Der dem Spiegel vorliegende 21-seitige Bericht stellt fest, dass aufgrund von interner Fehlplanungen auch nach dem Kauf der Laptops nicht mehr Soldaten mobil arbeiten könnten.

Geplant war ursprünglich der Kauf von rund 61.000 Notebooks, damit sollte die Bundeswehr auf insgesamt 110.000 Laptops kommen. Doch das von der ehemaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in die Wege geleitete Projekt ist nicht durchdacht genug.

"Mangelwirtschaft"

Denn alleine die Anschaffung der Geräte wird nicht zur Folge haben, dass die Soldaten auch tatsächlich sinnvoll damit arbeiten können. Grund dafür ist, dass die Anzahl der gesicherten Zugänge ans Bundeswehr-eigene Intranet begrenzt ist und das auch bleibt. Laut dem Bundesrechnungshof können auf absehbare Zeit trotz Ausbaumaßnahmen gerade einmal 12.000 Geräte gleichzeitig auf das interne Netzwerk zugreifen. Dadurch entstehe auch ein zusätzlicher Koordinierungsbedarf, sodass die Erhöhung letztlich sogar das Gegenteil bewirke, die Prüfer sprechen von "Mangelwirtschaft".
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