Strafzölle: Foxconn will mit iPhone-Werk nach Vietnam ausweichen

Der Auftragshersteller Foxconn bereitet sich darauf vor, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter eskaliert. Vorsichtshalber will das Unternehmen daher nun eine Produktionsanlage für iPhones in einem anderen Land in der südostasiatischen Region bauen - Vietnam ist hier eine Option, aber auch Thailand.
Produktion, Foxconn, Arbeiter
N­icola­s Bou­llosa­
Es steht zu befürchten, dass die US-Regierung immer weitere Produktkategorien mit Strafzöllen belegt, wenn die jeweiligen Waren in China produziert und von dort importiert werden. Anfangs waren diverse Elektronik-Systeme ausgeschlossen, zuletzt rückten potenzielle Zölle auf iPhones und andere Smartphones aber wieder in den Fokus. Das Ziel der Administration in Washington ist dabei eigentlich eine Verlagerung der Produktion in die USA.

Das ist allerdings ziemlich unrealistisch - nicht nur aufgrund der wesentlich höheren Kosten, die damit verbunden wären. Auch die Infrastruktur und die Bevölkerungsstrukturen würden es extrem schwer machen, vergleichbare Voraussetzungen zu schaffen. Oder ganz konkret: Es ist in den USA kaum machbar, für einige Monate im Jahr kurzerhand hunderttausende Menschen für ein bestimmtes Produkt abzustellen.

Problemlos geht es nicht

Das Foxconn-Management sieht entsprechende Möglichkeiten hingegen eben in Vietnam oder auch Thailand, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Allerdings kommt hier noch ein gewichtiges Problem hinzu: Der Ausbildungsstand ist auch unter Arbeitskräften, die für die Fließband-Produktion von Elektronik in Frage kommen, deutlich niedriger als in China. Und auch die Infrastruktur ist in beiden Ländern längst nicht so gut entwickelt wie in China.

In Vietnam gibt es aber schon konkrete Gespräche zwischen dem Foxconn-Management und der Politik darüber, wie sich die bestehenden Probleme lösen lassen könnten. Das Thema wurde sogar schon auf einem Treffen von Wirtschaftsvertretern und dem Ministerpräsidenten des Landes auf die Tagesordnung gesetzt. Über die konkreten Absprachen gibt es aber natürlich keine offiziellen Verlautbarungen.

Siehe auch: Foxconn-Werk in den USA: Vorzeige-Projekt wird ein Milliarden-Grab
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