Huawei Kirin 980: Erste 7nm-CPU toppt Snapdragon, startet im Mate 20

Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat auf der IFA 2018 seine neue Flaggschiff-CPU vorgestellt - als erster Smartphone-Hersteller überhaupt wird das Unternehmen in seinem Mitte Oktober erwarteten Top-Smartphone Huawei Mate 20 mit dem Kirin 980 einen in nur noch sieben Nanometern Strukturbreite gefertigten ARM-Prozessor einsetzen.
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Huawei Mobile-Chef Richard Yu gab im Rahmen einer Keynote-Ansprache zur IFA 2018 bekannt, dass der neue Huawei Kirin 980 mit seinen acht Rechenkernen und gleich zwei "Neural Processing Units" beim taiwanischen Vertragsfertiger TSMC vom Band läuft und der weltweit erste kommerziell eingesetzte System-On-Chip ist, welcher im 7nm-Maßstab produziert wird. Natürlich bringt der neue SoC auch eine neue Architektur mit, dank der er in Kombination mit der geschrumpften Fertigung nicht nur sparsamer, sondern auch deutlich leistungsstärker sein soll als sein Vorgänger. Huawei Kirin 980Huawei Mobile-Chef Richard Yu präsentierte den Kirin 980 höchstpersönlich Konkret setzt Huawei auf die neue ARM Cortex-A76-Architektur, welche bei den vier High-End-Kernen des Kirin 980 verwendet wird. Dabei trennt Huawei auch die leistungsstarken A76-Kerne in zwei Cluster, so dass nur zwei von ihnen das Maximum an Leistung bieten, während zwei weitere A76-Kerne eher auf Effizienz getrimmt sind - also etwas weniger hoch takten. Hinzu kommen auch noch die eigentlichen Stromsparkerne auf Basis der ARM Cortex-A55-Architektur. Diese vier zusätzlichen Kerne sollen vor allem bei einfachen Aufgaben eingesetzt werden und so die Effizienz des SoCs steigern helfen. Huawei Kirin 980Drei CPU-Cluster im Kirin 980 - Big - Middle -Small Um die drei CPU-Cluster effektiv arbeiten zu lassen, nutzt Huawei ein "Flex-Scheduling"-System, das die diversen Aufgaben möglichst sinnvoll auf die Kerne verteilen soll. Die bis zu 2,6 Gigahertz schnellen High-End-Kerne übernehmen also sofortige, rechenintensive Aufgaben, während die beiden effizienteren High-End-Kerne mit ihren maximal 1,92 GHz längerdauernde Aufgaben übernehmen und die hocheffizienten Low-End-Kerne mit 1,8 GHz leichtere, alltägliche Aufgaben erledigen. Huawei Kirin 980Überblick zum Kirin 980 In Sachen Grafik setzen die Chinesen auf die ebenfalls erst vor kurzem von ARM vorgestellte Mali-G76 GPU, nennen aber hier noch keine Details zur Kernzahl oder Taktrate. Stattdessen verspricht man nur "46 Prozent mehr Grafikleistung bei 178 Prozent gestiegener Energieeffizienz". Mit Hilfe einer speziellen Software, die wie üblich einmal mehr als "Artificial Intelligence" bezeichnet wird, kann die neue Mali-G76 im Kirin 980 bei Bedarf über ihre normale Maximalgeschwindigkeit hinaus takten und soll so bei Bedarf mehr Leistung liefern können - also zum Beispiel wenn es um Gaming-Szenarien geht. Huawei Kirin 980Huawei Kirin 970 im Vergleich mit dem neuen Kirin 980 Huawei verpasst dem Kirin 980 wie schon beim Vorgänger auch wieder spezielle Recheneinheiten für KI-Aufgaben. Allerdings wird nun erstmals der Einsatz von gleich zwei sogenannten NPUs erfolgen, die zusammen eine rund 120 Prozent höhere Leistung bei der Erkennung von Bildinhalten liefern sollen. Wie zuvor werden Tensorflow, Tensorflow Lite und Caffee als APIs unterstützt, so dass Drittentwickler von den NPUs profitieren und diese für ihre Apps nutzen können.

Der chinesische Hersteller integriert außerdem auch noch einen neuen Bildprozessor direkt in den Kirin 980, dank dem man eine deutlich schnellere Verarbeitung erzielen will. Er soll unter anderem in der Lage sein, Videos schneller verarbeiten zu können und neue Filtertechnologien zur Bildverarbeitung nutzen. Neu ist auch, dass Huawei erstmals ein LTE-Modem verbaut, das den neuen LTE Cat.21-Standard unterstützt und somit in der Lage ist, bisher unerreichte 4G-Downstream-Geschwindigkeiten von bis zu 1,4 Gigabit pro Sekunde zu erzielen.

Physisch betrachtet ist der neue Kirin 980 ebenfalls interessant. Zwar ist der Chip mit Grundmaßen von 10x10 Millimetern genauso groß wie sein Vorgänger, dank der geschrumpften Strukturbreite von nur noch sieben Nanometern kann man eine um 60 Prozent höhere Zahl von Transistoren in dem Chip unterbringen. Konkret besteht der Kirin 980 aus 6,9 Milliarden Transistoren, die zusammen für eine 20 Prozent gestiegene SoC-Performance und eine 40 Prozent erhöhte Energieeffizienz sorgen sollen.
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