Und ein Big Brother Award 2018 geht an... Microsoft für Windows 10

Microsoft hat nach seinem BigBrotherAward 2002 für "sein Lebens­werk" nun in diesem Jahr zum zweiten Mal die Negativ-Auszeichnung des Vereins Digitalcourage erhalten. Unter den weiteren Schmähpreis-Trägern sind auch Amazons Alexa und eine vom DRK eingesetzte Software, die in Flüchtlingsunterkünften genutzt wird.
Seit Jahren stößt der Verein Digitalcourage mit dem BigBrotherAward auf mehr oder weniger bekannte Datenkraken und der damit einhergehenden Gefahr für den Datenschutz in Deutschland. In diesem Jahr geht der Preis in der Kategorie Technik an Microsoft. Es geht dabei um das Verhalten von Windows 10 ungefragt Daten zu übertragen - dafür stand der US-Software-Riese schon mehr als einmal in der öffentlichen Kritik.


Windows-Problem: "Übermittle bitte nichts, gar nichts" fehlt

Die größte Kritik an Windows 10 sind nun die Einstellungs-Möglichkeiten für die Übersendung von Telemetrie-Daten. In der Begründung zur Preisverleihung heißt es: "Es gibt in Windows 10 tatsächlich auch Einstellungen zum Datenschutz. Die befinden sich 'nur' hinter einer Barriere von fünf Klicks hinter dem üblichen Arbeitsbildschirm, also nicht an einem Ort, wo man 'zufällig' mal drüber stolpert. Und selbst wenn wir dort hingelangt sind, haben wir nur die Wahl zwischen 'einfacher' und 'vollständiger' Übermittlung. 'Übermittle bitte nichts, gar nichts' fehlt als Option."

Neben dem Negativ-Preis für Microsoft gibt es in der Begründung zur Verleihung aber auch noch einen Lichtblick. Denn mit der Einführung der Europäischen Datenschutz-Grund­ver­ordnung Ende Mai 2018 "sollten alle Schalter grundsätzlich auf 'Keine Übermittlung' gestellt sein", so der Verein Civilcourage. "Wir alle - Sie alle - sollten ein Auge darauf haben, ob sich Microsoft daran hält."

Einige unserer Beiträge zum Thema Datenschutz und Microsoft:


Neben Microsoft bekommt auch Amazons Alexa noch einen Award, sowie das Konzept einer "Smart City", in der es an jeder Ecke zwar WLAN gibt, aber auch Gesichtserkennung lauert.

Weitere Preisträger

Die Cevisio Software und Systeme GmbH erhält den Award für eine Software, die vom DRK in Flüchtlingsunterkünften verwendet wird und eine Reihe von persönlichen Daten zusammen­führt, die für die Verwaltung gar nicht nötig erscheinen. Ähnlich sieht es auch bei Soma Analytics aus, die einen Preis für Mitarbeiter­über­wachung bekamen und für die Fraktionen von CDU und Grünen im Hessischen Landtag, die für ein neues Verfassungsschutzgesetz und für die geplante Novellierung des hessischen Polizeigesetzes mit dem Preis getadelt werden.

Facebook erhielt zwar in diesem Jahr wieder keinen Award, wurde aber auf der Bühne dennoch "gewürdigt": Das Netzwerk habe seit der Preisverleihung im Jahr 2011 keinerlei Besserung gezeigt.

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