Huawei P10 Lite: Der große Test des edlen P10-Ablegers im Glasmantel


Huawei P10 Lite im Test

Frontkamera

Die vordere Kamera nimmt Selfies mit 8 Megapixel auf. Dank Gesichtserkennung gelingt auch meist die Belichtung. Doch obwohl das P10 Lite im Gegensatz zum Huawei P10 sogar über einen Autofokus auf der Front verfügt, lässt die Schärfe bei sämtlichen Testfotos durch die Bank weg zu wünschen übrig. Für diese Auflösung also ein eher enttäuschendes Ergebnis. Das entspricht dem Niveau des Vorgängers P9 Lite und des Huawei P10.

Hauptkamera

Bei der rückwärtigen Kamera verfährt Huawei wie im letzten Jahr, die Dual-Optik bleibt also dem P10 vorbehalten und die Lite-Version kommt mit einer regulären Linse. Deren Auflösung beträgt nun statt 13 MP wie noch beim P9 Lite nur noch 11,8 Megapixel, doch dafür wurden die Fotodioden auf dem Sensor größer: 1,25 statt 1,12 Mikrometer. Sie fangen also etwas mehr Licht ein, was unter schlechten Lichtverhältnissen zu besseren Ergebnissen führen kann. Auf der anderen Seite nahm der Blendenwert von f 2,0 auf 2,2 zu, die Linse des P10 Lite schattet also etwas mehr ab.
Huawei P10 Lite im Test
Die Ergebnisse bei mäßigen und schlechten Lichtverhältnissen fallen dementsprechend recht ähnlich aus, teilweise sogar schlechter als beim Vorgänger. Wo das P9 Lite 1/12 Sekunde bei ISO 2500 belichtet, geht das P10 Lite auf 1/14 Sekunde bei ISO 3200. Das Bildrauschen bleibt daher hoch, auch wenn es tendenziell eine Spur geringer ausfällt als beim P9 Lite.

Und weil ein optischer Stabilisator ("OIS") fehlt, können solche Belichtungszeiten zu leichten Unschärfen führen. Einige Testaufnahmen bei wenig Licht wurden sogar unschärfer als mit dem P9 Lite. Ein nennenswerter Vorteil im Vergleich zum Vorjahresmodell lässt sich daher nicht erkennen.

Blitz

Die weiße LED auf der Rückseite liefert zudem nur 33 statt 50 Lux. Weshalb auch unter Anwendung des Blitzes die Software zu etwas längeren Belichtungszeiten greift, meist 1/25 statt 1/33 Sekunde, jeweils bei ISO 400, weshalb die Ergebnisse dicht beieinanderliegen. Auffällig ist jedoch, dass das P10 Lite grundsätzlich wärmere Blitzaufnahmen produziert als das P9 Lite.

Weggefallen ist leider der Autofokus-Indikator, also der mittige Kreis, der von Weiß auf Grün wechselte, sobald der Scharfsteller eingerastet ist. Beim diesjährigen Lite fehlt eine solche Anzeige vollständig, der Anwender muss also darauf achten, wann die Bildschübe beendet sind - was in besonders dunklen und hellen Situationen nicht immer eindeutig zu erkennen ist.

Da war die frühere Lösung wesentlich praktischer, weshalb das zu Punktabzügen in der Handhabungswertung führt. Weitere signifikante Unterschiede der Kamera-Apps sind nicht auszumachen, lediglich wurden die Icons der Modus-Auswahl etwas kleiner, damit sie nun auf eine Seite passen und man nicht mehr scrollen muss. Überaus sinnvoll! Auto-HDR fehlt wie beim P10 weiterhin, leider.

Huawei P10 LiteHuawei P10 LiteHuawei P10 LiteHuawei P10 Lite

Bildqualität

Bei guten Lichtverhältnissen wie tagsüber im Freien gelingen Fotos, wie das nun mal so üblich ist für Smartphones, deutlich besser. Die Schärfe ist gut und wirkt gelegentlich sogar etwas höher als beim Vorgänger, nimmt aber in der linken oberen Ecke sichtlich ab.

Etwas zu wünschen übrig lassen die Details, die hier und da verwaschen; das war aber auch schon beim P9 Lite zu beobachten. So wie auch das dezente Bildrauschen an Himmel und Wolken, das aber nur bei starker Vergrößerung auffällt.

Insgesamt sind die Aufnahmen durchaus brauchbar, zumindest bei guten Lichtverhältnissen. Eine Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger kann dem P10 Lite indes nicht bescheinigt werden. Es bleibt mithin beim "Befriedigend" in der Fotowertung. Das P10 schafft immerhin ein knappes "Gut" und wartet zudem mit einem quasi verlustfrei operierenden zweifachen Hybrid-Zoom auf. Huawei P10 Lite im Test Huawei P10 Lite im Test

Video

Bewegtbilder zeichnet der Proband in Full HD auf, also mit 1920 x 1080 Pixel. Wie zuvor gibt es lediglich einen Modus mit 30, nicht wie beim P10 auch mit 60 Bildern pro Sekunde. Die Qualität der Clips lässt kaum Freude aufkommen: Die Schärfe ist zwar höher als beim P9 Lite, lässt aber immer noch arg zu wünschen übrig.

Primäres Problem stellen weiterhin die mageren Details dar, von denen nur wenige erhalten bleiben. Positiv fällt hingegen auf, dass der Stereo-Ton besser geworden ist und der Autofokus so gut wie niemals unnötig pumpt. Weshalb das P10 Lite noch mit einem glücklichen "Ausreichend" als Videonote davonkommt, so wie auch das P9 Lite. Das P10 mit seinen exzellenten 4K-Videos kann in dieser Disziplin ein knappes "Sehr gut" vorweisen und stellt daher für alle Filmfreunde die einzige Wahl dieses Trios dar. Huawei P10 Lite im Test Huawei P10 Lite im Test
Huawei P10 Lite im Test

Audio

Im Hörtest am Referenz-Headset, den Ultimate Ears Reference Monitors, erzeugt das P10 Lite einen kräftigen, natürlichen Sound. Wie beim P10 und dem P9 Lite könnten die Höhen allerdings mehr Spritzigkeit und Präsenz vertragen. Die Bässe hingegen wirken nicht so überpräsent wie auf dem P10 und dadurch auch um Haaresbreite präziser.

Außerdem wirkt der Gesamtklang dadurch eine Spur heller, aufgeräumter. Damit ergattert der Kandidat in der Audiowertung unterm Strich einen Punkt mehr als das P10 und P9 Lite, doch genau dieser Punkt macht den Unterschied zwischen einem strammen "Gut" und einem knappen "Sehr gut". Das kann sich hören lassen! Huawei P10 Lite im Test Huawei P10 Lite im Test

Verarbeitung

Geblieben ist, dass die Lite-Version in gänzlich anderem Design und mit anderen Materialien kommt wie das Flaggschiff. Doch während das P9 Lite noch mit Kunststoffrücken kam, protzt das P10 Lite nun mit edlem Glas.

Wie immer sei jedoch darauf hingewiesen, dass dies auch das Bruchrisiko im Falle eines Falles verdoppelt - sofern man nicht zu einer entsprechenden Schutzhülle greift. Allerdings hat Glas noch einen zweiten Nachteil: Fingerabdrücke werden geradezu ideal konserviert.
Huawei P10 Lite im Test
Das P10 mit seinem Aluminium-Unibody ist also nicht nur besser geschützt bei einem Sturz, sondern auch gegen Fingertapser. Trotzdem ist auch das P10 Lite dank des massiven Metallrahmens ringsum durchaus stabil, im Verwindungstest bewegt es sich nur geringfügig und gibt zudem nur minimale Knarzgeräusche von sich. Alles im grünen Bereich.

Gemeckert werden muss einzig über die weiterhin etwas scharfen Kanten des Frontglases an der Aussparung für die Hörmuschel, aber das ist natürlich nur eine Kleinigkeit. Auch sei dazugesagt, dass man danach schon bewusst suchen muss und sich niemand daran verletzen kann, weil Huawei ein Schutzgitter eingesetzt hat, das beinahe bündig abschließt.
Huawei P10 Lite im Test

Fingerabdruck-Sensor

Den Scanner für den Fingerabdruck haben die Chinesen auf die Rückseite verlegt - wo er auch schon beim Vorjahresmodell anzutreffen war. Eine weit bessere Position als auf der Front ganz unten wie beim P10, muss man den Daumen dort doch ganz erheblich abknicken, während der Zeigefinger ohnehin dort in der Nähe auf dem Rücken ruht. Der Sensor lässt sich zudem deutlich erspüren, weil erheblich tieferliegend als der umgebende Gehäuserücken.

Mit Hilfe des Scanners kann nicht nur das Telefon entsperrt werden, sondern man kann auch Fotos schießen, Anrufe annehmen, Alarme stoppen, das Benachrichtigungscenter öffnen und durch Galerien scrollen. Erfreulicherweise klappt das bis auf das Entsperren auch dann, wenn man keinen Finger eingescannt hat.

Maße

Die Maße entsprechen fast haargenau jenen des Vorgängers, gerundet sind es 72 x 146 statt 73 x 147 Millimeter. Mit 7,2 statt 7,4 Millimetern ist das P10 Lite zwar einen Hauch dünner geworden, doch das spürt man nicht in der Hand, ebenso wenig wie das Gewicht von 142 statt 146 Gramm. Zusammen mit dem Huawei P10 spielen die beiden also haptisch und in puncto Handlichkeit in derselben Liga.

EMUI 5.1

Über das installierte Android legen die Chinesen wie gehabt ihre hauseigene Nutzeroberfläche "Emotion UI 5.1". Damit fallen auch Software-Funktionen sowie Handhabung ebenso aus wie beim P10, weshalb für weitere Details auf dessen Test verwiesen sei.

Im Vergleich zum P9 Lite ist vor allem auf die Rückkehr des Menüs ("App Drawer") hinzuweisen, welches über eine Option in den Einstellungen reaktiviert werden kann und dann sämtliche Apps alphabetisch auflistet.

Auf Seite 3 erfahren Sie, welches Fazit wir gezogen haben. Auch wie sich die Testwerte zusammensetzen ist dort beschrieben.
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