Bug gefunden: Skype kann Smartphones offenbar zur Wanze machen

In den Fehlerbehandlungs-Routinen der VoIP-Software Skype steckt offenbar ein Fehler, der es erlaubt, Systeme anderer Nutzer zur Wanze umzufunktionieren. Herausgefunden haben will dies ein Nutzer des US-Portals Reddit, der dort entsprechende Informationen veröffentlichte.
Erklärung des Skype-Bugs
Von dem Problem ist demnach wohl nur die Skype-Version für Android-Systeme betroffen. Um den Fehler ausnutzen zu können, werden auf Seiten des Angreifers zwei Geräte benötigt, die mit dem gleichen Skype-Konto verbunden sind. Außerdem ist wohl auch etwas Geschick und Glück von Nöten, um die gewünschte Verbindung herstellen zu können.

Die Funktionsweise sieht folgendermaßen aus: Der Angreifer ruft von einem seiner beiden Geräte den Ziel-Account an. Sobald dieses den eingehenden Anruf registriert, muss die Netzwerkverbindung komplett abgeschaltet werden. Das angerufene System nimmt nun wohl eine Verbindungsstörung an und bemüht sich, den Kontakt zum vermeintlichen Gesprächspartner von allein wieder aufzubauen. So kann nun auf dem zweiten Gerät die Verbindung angenommen und das Ziel heimlich belauscht werden.

Die hier offenbar greifende Fehlerkorrektur ist im Grunde erwünscht, wenn es tatsächlich während eines Gespräches zu kurzen Aussetzern bei der Verbindung kommt. Scheinbar ist in der Skype-App für Android aber keine Sicherung dagegen vorhanden, die die Aktivierung des Mechanismus' unterbindet, wenn der Nutzer gar keinen Anruf angenommen hat. Dadurch kann es letztlich vorkommen, dass ein Skype-Nutzer gar nicht mitbekommt, dass sein Smartphone eine Sprachverbindung nach außen aufbaut und aktuell jemand mitlauscht.

Aktuell ist unklar, in welchen Versionen sich der Fehler findet. Eine offizielle Stellungnahme des Anbieters steht noch aus. Verschiedene Nutzer, die versuchten, das Problem zu reproduzieren, konnten tatsächlich ebenfalls Verbindungen mit anderen Geräten erzwingen, bei anderen klappte dies nicht. Skype, Videotelefonie, Skype for Android Skype