Das Kit verfügte nicht nur über umfangreiche Features, sondern wurde auch ständig auf dem neuesten Stand gehalten. Teilweise gab es bis zu zwei Updates am Tag. So konnte man sich darauf verlassen, dass hier stets die aktuellsten Sicherheitslücken zu finden waren, über die man Computer kompromittieren konnte. Um Blackhole nutzen zu können, war der Erwerb einer Tageslizenz von 50 Dollar nötig, für 1.500 Dollar war das Tool ein ganzes Jahr nutzbar - inklusive regelmäßiger Aktualisierungen. Die Gewinne, die mit den enthaltenen Informationen gemacht werden konnten, überstiegen diese Kosten jedoch um ein Vielfaches.
Nun ist diese Geldquelle für die Kriminellen versiegt. "Es wird Zeit brauchen, bis Cyberkriminelle oder ein konkurrierendes Exploit-Kit auf ein ähnliches Niveau an Fähigkeiten von Blackhole herankommen wird", sagte Alex Watson, Chef-Sicherheitsforscher bei Websense, gegenüber dem Kaspersy-Magazin ThreadPost. Man rechnet damit, dass bis dahin Jahre ins Land gehen können.
Um die Mindereinnahmen halbwegs auszugleichen, haben nun wohl viele Gruppen, die bisher mit Blackhole arbeiteten, begonnen, mit verschiedenen anderen Tools zu experimentieren. Infolge dessen lasse sich derzeit eine größere Bandbreite an Schädlingen beobachten, mit denen man versucht, ebenso gut an Bankdaten heranzukommen oder auf anderem Weg Geld zu machen.
Ein Ergebnis dessen ist nach Vermutungen von Sicherheitsexperten auch die neueste Version der Malware CryptoLocker. Diese verbreitet sich über USB-Sticks und andere Wechselmedien und tarnt sich als Aktivierungs-Tool für Anwendungen wie Photoshop und Microsoft Office. Der Schädling verschlüsselt die Daten des Anwenders und bietet diesem dann den passenden Schlüssel gegen Zahlung einer stattlichen Gebühr an.
2014-01-09T11:23:00+01:00Christian Kahle
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