Microsoft: "Freifahrtschein" für NGOs tritt in Kraft

Microsoft hat wie vor einigen Wochen angekündigt seine neuen Maßnahmen zur Vorbeugung unabsichtlichen Vorgehens gegen Non-Profit-Organisationen wegen angeblicher Lizenzverletzungen in Kraft gesetzt. Dabei erhalten die Organisationen sozusagen eine Art Freifahrtschein. Im Rahmen der neuen Regelungen können die Vereinigungen künftig automatisch legale Lizenzen für die von ihnen verwendete Software erhalten, so dass sie nicht mehr wegen Software-Piraterie verfolgt werden können, nur weil sie in Opposition zu Behörden, Parteien oder Regierungen stehen.

Ab sofort gilt Microsofts neue "unilaterale Software-Lizenz für NGOs" neben Russland auch in China, Malaysia, Vietnam und acht früheren Sowjetrepubliken. Die Maßnahmen treten allerdings noch nicht sofort in Kraft, denn es sind noch Übersetzungen und rechtliche Anpassungen nötig. Künftig sollen unter Umständen weitere Länder hinzukommen.

Die neuen Lizenzen für NGOs werden eingeführt, weil vor einigen Wochen bekannt wurde, dass die Behörden in Russland und einigen anderen Ländern die angebliche illegale Verwendung von Microsoft-Software als Rechtsgrundlage für repressive Maßnahmen gegen politische Gruppen missbraucht haben sollen.

Die Polizei hatte Computer von Umweltaktivisten beschlagnahmt, weil angeblich illegale Software verwendet wurde. Auf diesem Weg verschaffte man sich ausreichend Zeit, um die Rechner ausführlich zu untersuchen. Von Microsoft beauftragte Anwälte waren dabei direkt beteiligt und halfen den Behörden sogar bei ihrem Vorgehen.

Ausführliche Informationen zu den Hintergründen finden Sie in unserem Bericht aus dem September.