Musks Twitter-Deal steht finanziell auf extrem wackeligen Beinen

Twitter gehört seit Kurzem Elon Musk, der Milliardär ist damit nicht nur CEO von u. a. Tesla und SpaceX, sondern eben des Social-Media-Dienstes. Doch wie nachhaltig ist das Geschäft? Ein Blick auf die Zahlen verrät: nicht besonders. Denn es gibt zahlreiche finanzielle Fragezeichen.
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Elon Musk hat für Twitter 44 Milliarden Dollar bezahlt, so viel ist klar. Das bedeutet aber nicht, dass er das gesamte Geld aus eigener Tasche zahlt, ganz im Gegenteil. Einen Teil - genauer gesagt sind es rund sieben Milliarden Dollar - steuert eine Investoren-Gruppe bei, der u. a. Oracle-Co-Gründer Larry Ellison und der saudische Prinz Alwaleed bin Talal angehören. Rund 13 Milliarden Dollar kommen von Geldinstituten, allen voran von der Großbank Morgan Stanley.

Das Bankengeld ist aber keine Investition, denn offiziell bleiben diese 13 Milliarden Dollar als Schulden in den Büchern. Angesichts dieser finanziellen Situation und dem Umstand, dass Twitter in acht der letzten zehn Jahre keinen Gewinn geschrieben hat, fragen sich Experten, wie und ob das gut gehen kann.


Riskanter Deal

Die New York Times analysiert den Twitter-Deal in einem aktuellen Artikel und meint, dass die Mathematik des Geschäfts eine "riskante" Angelegenheit sei. Das liegt unter anderem daran, dass der Deal in die Wege geleitet wurde, bevor die globale Wirtschaft in eine Rezession geschlittert ist. Hierzu empfiehlt sich ein Blick auf die Haupteinnahmequelle von Twitter, nämlich Werbung. Anzeigen machen rund 90 Prozent des Umsatzes von Twitter aus und erfahrungsgemäß streichen Unternehmen in Krisenzeiten als Erstes ihre Werbebudgets zusammen.

Problematisch sind aber vor allem die neuen Schulden. Denn laut der NYT beliefen sich die Zinsaufwendungen im vergangenen Jahr bei überschaubaren 50 Millionen Dollar. Dieser Wert wird dieses Jahr auf fast schon astronomische eine Milliarde Dollar ansteigen. In Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Cashflow von rund 630 Millionen Dollar, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Sparen, aber wo?

Das bedeutet, dass Twitter weniger Geld generiert, als man den Banken schuldet und Cash-Reserven dürften nach der Übernahme keine mehr da sein. Das alles erklärt auch, warum Musk Massenentlassungen durchführen muss. Er muss den Rotstift auch an anderen Stellen ansetzen. Doch viele Stellen, die abgebaut werden müssen oder könnten, sind teils essenziell.

Frisches Geld zu finden, wird angesichts dieser Situation alles andere als einfach. Musk selbst wäre theoretisch reich genug, um sich selbst zu helfen. Das Problem: Der Großteil seines Vermögens ist an Tesla-Anteile gebunden. Ein Verkauf würde Twitter helfen, aber Tesla schaden. Ob dieser Drahtseilakt für Musk und Twitter gelingt, darüber sind sich die Finanzexperten uneins.

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