Teams: So leicht löscht man versehentlich Chats von 145.000 Usern

Selbst hinter den Teams-Instanzen für Großkunden gibt es bei Microsoft offenbar kein hinreichendes Backup-Konzept, das bei Anwendungs­fehlern greifen könnte. Das wurde durch den Verlust von Chatverläufen einer sechsstelligen Zahl von Nutzern deutlich.
Microsoft, Messenger, Teams, Microsoft Teams, Kaizala
Microsoft
Getroffen hat es das weltweit tätige Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen KPMG. Dort wollte man in der Global Technology & Knowledge (GT&K), die für die Kommunikations-Infrastruktur des Konzerns zuständig ist, eigentlich nur einen einzelnen User-Account aus dem Teams-Firmenchat entfernen. Die Aktion der Admins funktionierte aber nicht wie geplant, so ein Bericht des britischen Magazins The Register, der sich auf eine interne E-Mail beruft.

Das Ergebnis war so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, was man erreichen wollte: Gelöscht wurden Chat-Verläufe von rund 145.000 Mitarbeitern KPMGs aus der ganzen Welt, lediglich das eine fragliche User-Konto blieb erhalten. Allerdings sollen die Verluste bei den Mitarbeitern unterschiedlich stark ausfallen. Denn die Löschungen betrafen wohl nur einen Teil der Themen-Kategorien, in denen die User aktiv sind. Auch Meeting- und Channel-Inhalte blieben erhalten.

Menschliches Versagen

Als Ursache des Vorfalls wurde in der Notiz das klassische menschliche Versagen festgehalten. In der Admin-Oberfläche wurde wahrscheinlich nicht der eine Nutzer ausgewählt. Stattdessen markierte der zuständige Administrator wohl alle Konten und wählte den Ziel-Account dann wieder ab, bevor auf den Löschen-Button gedrückt wurde.

Die gelöschten Chat-Verläufe sind nun für immer verloren. Nachfragen bei Microsoft hätten ergeben, dass sie sich nicht wiederherstellen lassen. Trotzdem versucht man bei den Redmondern, noch Wege zu finden, mit denen sich eventuell zumindest ein Teil der Inhalte retten lässt. Für die Anfertigung von Backups aus den Cloud-Diensten sieht man wohl die Kunden in Verantwortung. Beide Seiten wollen nun wohl aber an Prozessen arbeiten, die solche Probleme in Zukunft verhindern.

Siehe auch:


Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Interessante Artikel & Testberichte
WinFuture wird gehostet von Artfiles
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!