Chip-Fertigung: Samsung umwirbt Apple, AMD & Co mit großen Rabatten

Samsung will den Druck auf seinen wichtigsten Konkurrenten in der Ferti­gung von Prozessoren aller Art durch seine Halbleitersparte erhöhen und senkt deshalb die Preise für die potenzielle Kundschaft massiv. TSMC muss sich offenbar warm anziehen.
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Wie der taiwanische Branchendienst DigiTimes unter Berufung auf Quellen aus der dortigen Industrie berichtet, hat Samsung begonnen, mit erheblichen Preisnachlässen auf die Jagd nach neuen Kunden für seine Chip-Produktion zu gehen. Dabei geht es vor allem darum, dem Platzhirsch unter den Chip-Vertragsfertigern TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) das Leben schwerer zu machen.

Fette Rabatte reichen möglicherweise nicht aus

Angeblich hat Samsung Herstellern wie AMD, Nvidia, Qualcomm, Apple und Huawei HiSilicon Nachlässe von bis zu 30 Prozent gegenüber den von TSMC angesetzten Preise angeboten. Dabei ging es jeweils um die gleichen Fertigungsvorgänge bzw. den Bau von Chips in der gleichen Strukturbreite. Dabei versucht der koreanische Gigant wohl auch von der starken Auslastung bei TSMC zu profitieren.

Weil TSMC im Grunde sämtliche größeren Abnehmer von Prozessoren für Smartphones, Grafikkarten und mit AMD auch für PCs als Kunden für die Fertigung von Chips mit sieben Nanometern Strukturbreite hat, läuft die Produktion in den Werken des Konzerns unter Volllast. Durch die massive Auslastung und die Schwankungen in der Ausbeute kam es für die Auftraggeber zu einer Verlängerung der Lieferzeiten.

Samsung versucht also von TSMCs eventuellen Problemen beim Erfüllen der Aufträge zu profitieren, um selbst Kunden zu gewinnen. Allerdings fallen beim Wechsel zu einem anderen Vertragsfertiger für Firmen wie Qualcomm, MediaTek & Co hohe Einmalkosten an, so dass die Attraktivität eines solchen Vorgehens massiv geschmälert wird.

Samsung könnte vor allem als Möglichkeit zur Diversifizierung der Bezugsquellen interessant sein, da sich die politischen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China immer länger hinziehen. Qualcomm dürfte als größter Anbieter von Smartphone-Prozessoren für Geräte mit Android ebenfalls wenig Interesse daran haben, seine Chips bei einem Konkurrenten fertigen zu lassen. Schließlich ist Samsung selbst Hersteller von Smartphone-Prozessoren für seine Geräte.


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