Atomanlage bis Gefängnis: Hacker stellen sensible Baupläne ins Netz

Atomkraftwerke, Hochsicherheitsgefängnisse und mehr: Bei einer Cyberattacke auf den französischen Baukonzern Ingérop haben die Angreifer tausende sensible Dokumente wie Baupläne erbeutet. Der Datensatz wurde dann auf einem Server in Deutschland geparkt, dessen Betreiber nichts von der Beute auf ihrem System wissen wollen.

Großer Datensatz mit sehr kritischem Inhalt landet im Darknet

Die Infrastruktur von Atomkraftwerken zählt wohl mit zu den sensibelsten Daten, über die ein Baukonzern verfügen kann. Wie die Süddeutsche Zeitung sowie der NDR und Le Monde berichten, kam es bei dem französischen Bauunternehmen Ingérop jetzt zu einer Attacke auf die IT-Systeme, bei der die Angreifer zahlreiche hochsensible Dokumente erbeuten konnten - neben Bauplänen von Atomkraftwerken und einem Atommüll-Endlager waren auch Pläne zu Gefängnissen und Straßenbahnnetzen entwendet worden.


Wie die Recherchegruppe ausführt, war der entsprechende Datensatz mit einer Größe von 65 GB im Darknet veröffentlicht worden. Insgesamt enthält das Paket demnach mehr als 11.000 Dateien, die sensible Informationen über rund ein Dutzend der internationalen Projekte des Konzerns preisgeben. Besonders kritisch wird dabei bewertet, dass neben Dokumenten rund um das Atomkraftwerk Fessenheim auch Unterlagen zum geplanten Atommüll-Endlager Cigéo ins Netz gelangt waren.

Ebenfalls im Datensatz enthalten sind demnach auch Baupläne für ein französisches Hochsicherheitsgefängnis - dabei besonders kritisch: Die Dokumente zeigen genau auf, an welchen Standorten die Installation von Videokameras vorgesehen ist. Zwar hatte Ingérop letztendlich keinen Zuschlag für das Projekt erhalten, die Skizzen geben aber einen guten Einblick, welche Anforderungen der französische Staat an solche Gebäude stellt.

Gehostet in Deutschland

Kurios ist dabei die Geschichte rund um den Weg der Daten durchs Netz. Ein Teil der erbeuteten Dokumente war auf einem freien Hosting-Angebot des Kulturzentrums "Langer August" in Dortmund abgelegt und zum Download bereitgestellt worden. Auf Bitten der französischen Staatsanwaltschaft war im Juli dann hier durch Ermittler des Landeskriminal­amts Nordrhein-Westfalen ein Server beschlagnahmt worden.

Wie eine Sprecherin des Betreibers des Hosting-Angebots mitteilt, hätte man keine Kenntnis darüber gehabt, dass die Daten auf den eigenen Servern gespeichert worden waren. Sie verweist auf eine Gruppe aus Rostock, die den Server betrieben habe, diese beteuern ebenfalls, dass es keinerlei Verbindung zu den Hackern gab. Wie Justizkreise mitteilen, hat sich jetzt auch der französische Inlandsgeheim­dienst in den Fall eingeschaltet. Atomkraftwerk, AKW, Kernkraftwerk, Gundremmingen Atomkraftwerk, AKW, Kernkraftwerk, Gundremmingen Myratz (CC BY 3.0)
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