Online-Sucht: Twitter will Like-Buttons kicken

Nach Auffassung von Forschern verändern die Like-Herzchen bei Twitter das Verhalten beim Posten von Tweets: Nutzer würden nur das ver­öf­fent­li­chen, was möglichst viele Likes einbringt. Dieses Verhalten, so glauben Psy­cho­lo­gen, könne zur Online-Sucht führen. Twitter-Gründer Jack Dorsey will jetzt gegensteuern.
Twitter, Sucht, Like-Button
So hatte Dorsey während einer Twitter-Konferenz selbst eingeräumt, dass er kein Freund der anklickbaren Herzchen ist und angekündigt, die Like-Buttons "in Kürze" zu entfernen. Das berichtet The Telegraph. Ziel soll es sein, die Qualität der Postings und der Debatte zu verbessern.

Likes sollen Verhalten verändern

Der Like-Button wurde ursprünglich 2015 bei Twitter eingeführt und hatte den Favoriten-Stern ersetzt. Psychologen halten den von Facebook populär gemachten Like-Button nun allerdings für einen Auslöser von Online-Sucht. Es sei zu beobachten, dass Tweets schnell wieder gelöscht werden, wenn sie keine ausreichende Anzahl an Likes produziert haben. Im März 2018 hatte Twitter Bookmarks eingeführt, mit dem sich Nutzer bestimmte Tweets merken können.

Noch kein Zeitplan für Änderungen an Twitter

Einen konkreten Zeitplan für die Änderung steht allerdings offenbar noch nicht fest. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keinen speziellen Zeitplan für Änderungen oder speziell geplante Änderungen zu diskutieren", sagte ein Sprecher. "Wir experimentieren und denken über verschiedene mögliche Änderungen nach, alle mit Augenmerk darauf, das richtige Verhalten für eine gesunde Konversation zu fördern."

Skandale überschatten Twitters Reputation

Jack Dorsey, der auch den Zahlungsdienstleister Square führt, ist seit einigen Skandalen unter Druck. So hatten russische Hacker Twitter genutzt, um mit Falschmeldungen den Ausgang der US-Wahl zu beeinflussen.

Einige Stars haben bereits ihren Twitter-Account wegen fortwährender Belästigungen gelöscht. Dorsey will Twitter zu "einem gesünderen Ort" machen, wie er in den letzten Wochen betonte. So brachte er die Idee ins Spiel, über Personen des öffentlichen Lebens hinaus auch Twitter-Accounts von Privatleuten verifizieren zu wollen.
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