Vorsicht: Täuschend echte Fake-Porno-Abmahnungen aufgetaucht

Eine Berliner Anwaltskanzlei verschickt derzeit Abmahnungen nach Österreich, darin wird behauptet, die Empfänger hätten den Pornofilm eines niederländischen Rechtebesitzers illegal aus dem Internet heruntergeladen. Gefordert werden 950 Euro, diese sollte man aber keinesfalls bezahlen.
Denn das alles ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach gefälscht, es handelt sich um einen Betrugsversuch, der ahnungslosen und sicherlich auch eingeschüchterten bzw. peinlich berührten Nutzern Geld aus der Tasche ziehen will. Denn wie derStandard unter Berufung auf einen Beitrag des Wiener Anwalts Johannes Öhlböck berichtet, gibt es den angeblichen Berliner Anwalt gar nicht.

Fake-Jurist

Der angebliche Anwalt und Abmahner Jörg Schmidt soll sein Büro am Kurfürstendamm haben, unter der genannten Adresse gibt es auch tatsächlich eine Kanzlei, aber keinen Juristen mit diesem Namen. Und die Betrugsmasche dürfte auch weit verbreitet sein: Denn Öhlböck hat bei der echten Kanzlei angerufen, dort hat ihm eine wohl schon ziemlich genervte Mitarbeiterin mitgeteilt, dass er der "gefühlt 500ste, der wegen Rechtsanwalt Schmidt anruft", sei. Fake-Porno-Abmahnung "Jörg Schmidt"Täuschend echt: die Fake-Abmahnungen der 'Kanzlei Schmidt' Laut dem österreichischen Rechtsanwalt wirkt das Schreiben sehr authentisch, auch der Rechteinhaber aus Amsterdam (der damit aber wohl nichts zu tun hat) existiert, hinzukommt, dass "Rechtsanwalt Jörg Schmidt" sogar eine Webseite hat. Der Fake wird erst in Details ersichtlich, ein Denic-Eintrag passend zur Adresse am Ku'damm existiert zwar, dieser ist aber u. a. nicht auf "Jörg", sondern "Joerg" registriert und das erst seit kurzem.

Bei weiterer Recherche fand Öhlböck heraus, dass das Bild seines angeblichen Kollegen ein auf Shutterstock gekauftes Foto ist. Gewissheit liefert schließlich auch die Website der Rechtsanwaltskammer Berlin, dort ist kein Anwalt mit dieser Kombination aus Name und Adresse registriert.

Die Masche der Betrüger ist übrigens ziemlich durchdacht: Denn man verschickt das Schreiben per Fax an Unternehmen. Man spekuliert wohl damit, dass Firmen nicht zwangsläufig das Wissen oder die Ressourcen haben, um herauszufinden, welcher Mitarbeiter für den angeblichen Urheberrechtsverstoß verantwortlich ist und einfach bezahlen.

Ähnliche aktuelle Fälle aus Deutschland oder der Schweiz sind derzeit nicht bekannt, es wäre aber nicht überraschend, wenn gleiche oder ähnliche Schreiben auch in anderen deutschsprachigen Ländern auftauchen.
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