AOL soll Yahoo-Übernahme vorbereiten. 2016. Wirklich.

Eine solche Meldung hätte vor gut 15 Jahren - in Internet-Zeitrechnung also quasi vor Ewigkeiten - für ziemlich viel Aufsehen gesorgt: Der AOL-Chef soll den Kauf von Yahoo vorbereiten. Heute klingt dies eher nach wirrer Verzweiflung - und wird beim Blick hinter die Kulissen nur noch zu einer traurigen Nachricht für Veteranen des Webs.
Beauftragt wurde AOL-Chef Tim Armstrong mit dieser Aufgabe vom neuesten Besitzer des ehemals großen Internet-Konzerns: Dem US-Mobilfunkbetreiber Verizon. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Allerdings seien noch keine konkreten Schritte zum Kauf eingeleitet worden und man führe noch immer einleitende Verhandlungen.

Von einer Übernahme Yahoos dürfte sich Verizon aber wohl kaum versprechen, das Unternehmen als solide zusätzliche Einnahmequelle zu verwenden. Dafür geht es dem Portalbetreiber seit vielen Jahren schlicht viel zu schlecht. Allerdings hat der Mobilfunkkonzern durchaus einen Plan, der allerdings jene, die noch mit etwas Wehmut auf die frühen Zeiten des Webs zurückblicken, traurig stimmen dürfte.


Von Wert sind nur die Besucher

Denn der Wert Yahoos bemisst sich für Verizon nicht in den verschiedenen Diensten, die das Unternehmen noch anbietet, sondern in den Nutzern, die noch immer regelmäßig dessen Seiten besuchen. Rund eine Milliarde User sind dies immerhin noch, was zu einem guten Teil auf den E-Mail-Dienst zurückzuführen sein dürfte, der noch immer eine hohe Verbreitung hat.

Verizon will den Zukauf letztlich nutzen, um seinen Videostreaming-Dienst Go90 voranzubringen. Dieser braucht vor allem höhere Besucherzahlen. Alles dürfte also darauf hinauslaufen, dass Yahoo zukünftig dazu genutzt werden soll, dem Angebot zusätzliche Besucher zuzuführen. Den zusätzlichen Traffic könnte Verizon gut gebrauchen, um im Markt für Mobile-Videowerbung ähnlich gute Konditionen bekommen zu können, wie sie YouTube oder Facebook erhalten.

Neben seinen vielen Besuchern hat Yahoo in seinem Kern nicht mehr viel von Wert zu bieten, da die Unternehmensführung es seit vielen Jahren versäumt, neue Entwicklungen rechtzeitig mitzugehen. Der Firmenwert an sich besteht zum größten Teil aus der Beteiligung am chinesischen Internet-Konzern Alibaba, die inzwischen so groß ist, dass ihr Verkauf den Rest des Unternehmens mit kaum tragbaren Steuerforderungen belasten würde.

Wirtschafts-Professor: Bei Yahoo ist nur ein Gnadenschuss sinnvoll
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