Selbst chinesische Fälscher ignorieren Galaxy Gear

Für Hersteller sind gefälschte Produkte aus China zwar ein Problem, der Schwarzmarkt ist aber auch ein hervorragender Indikator für die Popularität von Produkten. Und Smartwatches, allen voran die Galaxy Gear, sind für die Fälscher derzeit kein Thema.
Samsung, smartwatch, Galaxy Gear
Samsung
Für die Hardware-Hersteller sind Fälschungen aus China ein bereits seit langem bestehendes Problem. Doch nach dem Motto "Was ist schlimmer als kopiert zu werden? Ignoriert werden" blicken die Unternehmen wie Marktforscher wohl dennoch gerne heimlich nach China.

Der Nachrichtensender CNN hat sich deshalb in Shenzhen umgesehen, dem Zentrum für den Verkauf von echten, aber vor allem auch gefälschten Mobilgeräten. Und dort konnte der Sender feststellen, dass Fälscher sich praktisch gar nicht für so genannte "Wearables" interessieren. Im Handelsbezirk Huaqiangbei, Chinas zentralem Umschlagplatz für gefälschte Elektronik, konnte CNN keine Galaxy-Gear-Nachahmung aufspüren. In rund 20 auf derartige Produkte spezialisierten Shops war nicht eine Einzige zu finden.


CNN zitiert gleich mehrere Personen, die allesamt noch keine Samsung-Smartwatch vor Ort gesehen haben. "Hier findet man keine Kopien dieser Uhr", sagte etwa ein junger Mann, der ungeniert zugab, gerade mit dem Verladen von Smartphone-Fakes beschäftigt zu sein. "Ich habe weder eine selbst gesehen, noch gehört, dass sie jemand führt."

Eine Verkäuferin, die in ihrem Geschäft ausschließlich mit Samsung-Originalen zu tun hat, bestätigt diesen Eindruck. Man führe die (echte) Galaxy Gear zwar, aber "sie verkaufen sich nicht." Laut CNN sei es hingegen ein Kinderspiel, eine iPhone-5S- oder Galaxy-Note-3-Fälschung zu finden - beide Geräte sind etwa zur gleichen Zeit wie die Galaxy Gear auf den Markt gekommen.

Alf Rehn, auf Produktpiraterie spezialisierter Professor an der finnischen Universität Åbo Akademi, bezeichnete die Abwesenheit der Smartwatch als "ernstes Warnsignal": Bei Fälschungen gehe es vor allem darum, von der medialen Aufmerksamkeit zu profitieren. Ohne diesen "Buzz" bestehe kein Grund für billige Kopien.

Laut Rehn bedeute das nicht, dass Galaxy Gear tatsächlich ein Totalflop oder eine "Katastrophe" ist, da eine kleinere Gruppe an Gadget-Begeisterten sie dennoch kaufen dürfte. Auf dem Massenmarkt wird es für Samsung, aber auch alle anderen Wearables-Anbieter, schwer werden, meint der Experte.

Siehe auch: Samsung - 800.000 Smartwatches in zwei Monaten
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