Nutzungsverhalten lässt Depressionen erkennen

Depressionen sind inzwischen zu einer der verbreitetsten Erkrankungen in unserer Gesellschaft geworden. Ein Team von Wissenschaftlern will nun einen Weg gefunden haben, wie man Anzeichen auf die Störung bereits aus einer Analyse des Verhaltens bei der Internet-Nutzung erkennen kann.
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Grundsätzlich ist es sicher eine Binsenweisheit, dass man aus den Inhalten, mit denen ein User umgeht, Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit ziehen kann. Wer seine Karaoke-Sessions beispielsweise regelmäßig bei YouTube hochlädt, ist mit ziemlicher Sicherheit extrovertiert. Eine Depressions-Erkrankung lässt sich hingegen nicht daraus rekonstruieren, dass ein Anwender traurige Musik bei seinem Streaming-Anbieter abruft.

Die Forscher haben allerdings wohl eine Möglichkeit gefunden, Hinweise auf die Krankheit völlig unabhängig von den genutzten Inhalten zu erkennen, in dem analysiert wird, welche Tools und Dienste ein User mit welcher Intensität nutzt. Dafür wurde eine Testgruppe, die nicht wusste, um was es bei der Untersuchung geht, erst mit schriftlichen Fragebögen versorgt, in die ein verbreiteter Standard-Test hinsichtlich einer Depression eingearbeitet war. Anschließend studierte man das Nutzungsverhalten der Teilnehmer.

Es zeigte sich, dass jene, bei denen der Test einen Verdacht auf eine Depression lieferte, ganz spezifische Muster bei der Internet-Nutzung hervorbrachten. Diese schickten E-Mails in hoher Frequenz, chatteten viel, waren mehr in Filesharing-Plattformen aktiv und wechselten schnell zwischen verschiedenen Webseiten hin und her. Dabei handelte es sich jeweils um statistische Abweichungen zur Kontrollgruppe, die sich aus Personen zusammensetze, bei denen man keine Hinweise auf eine Depression gefunden hatte.

Was zu diesen Abweichungen führt, können die Wissenschaftler noch nicht im Detail sagen, es gibt allerdings Vermutungen, da sich die Verhaltensweisen mit bekannten Depressions-Symptomen decken. Erkrankte haben beispielsweise ein Problem damit, sich emotional tiefer auf bestimmte Ereignisse oder Geschichten einzulassen, was den schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Inhalten auf Webseiten erklären würde. Die erhöhte Nutzungsrate digitaler Kommunikationswege entsteht außerdem wohl deshalb, weil die betroffenen sich bemühen, einerseits möglichst in positivem Kontakt zu anderen Menschen zu sein, um nicht in der eigenen inneren Dunkelheit zu versinken, andererseits persönlichen Begegnungen aber auch aus dem Weg gehen.

Die Erkenntnisse der Forschergruppe könnte dazu führen, dass Depressionen zukünftig bei einer Reihe von Menschen bereits in einem frühen Stadium erkannt werden. Das würde die Behandlung der Krankheit deutlich leichter machen, als wenn die Therapie erst kurz vor einem völligen Zusammenbruch einsetzt.
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