Swiss will ab 2023 mit Öko-Kerosin aus Luft und Sonnenlicht fliegen

Das Schweizer Startup Synheloin hat jetzt den ersten Abnehmer für sein klimafreundliches Kerosin aus Solarenergie und Luft gewonnen: Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss will ab 2023 größere Mengen abnehmen.
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Synhelion hat in den letzten Jahren schon einiges an Aufmerksamkeit erzielt. Das Unternehmen, das sich aus einem Forschungsprojekt der ETH Zürich heraus gründete, will immerhin in großem Stil Treibstoff für Flugzeuge erzeugen, der quasi aus dem Nichts entsteht: In der Reaktor-Anlage werden einfach Bestandteile der Umgebungsluft mit Sonnenenergie zu Öko-Kerosin umgewandelt.

Wie das Unternehmen nun mitteilte, konnte mit der Swiss ein erster großer Abnahme-Vertrag unterzeichnet werden. Wie viel Öko-Kerosin man demnächst an die Fluggesellschaft liefern will, ist allerdings noch unklar. Bisher betreibt man eigentlich nur Test-Anlagen, mit denen die Skalierung der Produktion erprobt und das gesamte Verfahren verbessert wird.

Produktion entsteht

Allerdings ist ein solches frühes Abkommen für ein Startup dieser Art unglaublich wichtig. Denn nur auf diese Weise bekommt man Planungssicherheit für kommende Investitionen und Finanzierungsrunden. Bei der Fluggesellschaft wird man den umweltfreundlich erzeugten Treibstoff dann in zunehmendem Maße zu den bisherigen Kerosin-Betankungen beimischen, bis dann vielleicht eines Tages ein kompletter Umstieg vollzogen ist.

Synhelion will noch in diesem Jahr die erste Anlage bauen, mit der sich auf kommerzieller Grundlage arbeiten lässt. Diese wird in Jülich in Nordrhein-Westfalen entstehen, wo man auch schon ein Testsystem betreibt. Später will das Unternehmen eher in Regionen arbeiten, in denen deutlich mehr Ausbeute beim Sonnenlicht möglich ist. So könnten die Produktionsstätten etwa in Nordafrika stehen. Bis zum Jahr 2030 will Synhelion seine Produktionsmengen auf 875 Millionen Liter pro Jahr steigern, was der Hälfte des aktuellen Kerosin-Bedarfs der Schweiz decken würde. Diese Entwicklung ist zwingend nötig, da Fliegen derzeit die mit Abstand klimaschädlichste Form der Mobilität ist und hier auch nicht ohne weiteres auf Alternativen wie batterieelektrische Antriebe umgestiegen werden kann.

Siehe auch: Züricher Forscher wollen ganze Luftfahrt mit Bio-Kerosin versorgen
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