Macher des großen Mirai-Botnetzes kommen ohne Haftstrafe weg

Das Mirai-Botnetz hat vor einiger Zeit eine neue Dimension von DDoS-Attacken eingeleitet. Die Betreiber der Infrastruktur konnten allerdings relativ zügig ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt werden. An einer Gefängnisstrafe kommen die drei jungen Männer allerdings vorbei, weil sie die Seiten gewechselt haben.
Botnetz, Netz, Herbst, Spinne
Public Domain
Mirai erregte vor zwei Jahren große Aufmerksamkeit, weil mit Hilfe der Infrastruktur die bis dahin heftigsten DDoS-Angriffe ausgelöst wurden. Hinzu kam die Tatsache, dass das Botnetz vor allem aus unsicheren IoT-Systemen bestand - also beispielsweise Überwachungskameras und digitale Videorekorder. Diese wurden unter anderem genutzt, um die Webseite des Sicherheits-Experten Brian Krebs mit bis zu 620 Gigabit pro Sekunde zu bombardieren, so dass selbst große Cloud-Anbieter beim Hosting an ihre Grenzen kamen.

Als Betreiber des Botnetzes wurden letztlich drei Männer im Alter von 21 bis 22 Jahren identifiziert, die aus verschiedenen Regionen der USA stammten und in der Hauptverhandlung vor einem Gericht in Alaska bereits vor neun Monaten schuldig gesprochen wurden. Allerdings erfolgte erst jetzt die Verkündung des Strafmaßes - und dieses fällt ziemlich milde aus, wenn man es mit ähnlichen Fällen vergleicht. Eine Gefängnisstrafe gibt es nicht, die Verurteilten müssen sich lediglich über die kommenden fünf Jahre hinweg einer Bewährungs-Aufsicht unterstellen.

Knast wäre eher nachteilig

Der zuständige Richter würdigte damit die Wandlung der Beschuldigten. Schon kurz nach ihrer Enttarnung begannen sie damit, die Strafverfolgungsbehörden mit ihrer technischen Expertise zu unterstützen. Im vergangenen Jahr sollen sie unter anderem eine entscheidende Rolle dabei gespielt haben, dass die US-Bundesbehörden die Kontroll-Server des Kelihos-Botnetzes unter ihre Kontrolle bringen konnten.

Außerdem hängt die Schwere einer Tat nicht immer nur vom angerichteten Schaden ab, sondern auch davon, wie stark der Täter selbst davon profitieren konnte. "Die drei waren deutlich talentierter darin, ein Botnetz aufzubauen, als dann Gewinne aus ihren kriminellen Aktivitäten ziehen zu können", erklärte Staatsanwalt Adam Alexander.

Das Gericht berücksichtigte in seiner Entscheidung außerdem, dass die Täter sich hinsichtlich ihrer Ausbildung und der beruflichen Möglichkeiten gut entwickelt haben. Wenn sie diesen Weg nun fortsetzen können, ist der Gesellschaft wahrscheinlich ohnehin mehr geholfen, als wenn jetzt die Zäsur eines Gefängnisaufenthaltes dazwischenkommt und die jungen Männer durch dessen Folgen wieder auf einen weniger guten Weg kommen.

Siehe auch: Größter bisher verzeichneter DDoS-Angriff lässt Akamai kapitulieren
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