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Microsoft Surface 3 im Test:
Ein gutes Tablet hat seinen Preis

Das Microsoft Surface 3 ist in den deutschen Markt gestartet und auch WinFuture.de hat mittlerweile ein Testgerät erhalten. Grund genug, unsere Eindrücke zum neuen Microsoft-Tablet zusammenzufassen, denn das Surface 3 ist das neue Flaggschiff-Modell unter den für Privatkunden konzipierten Windows-Tablets.
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WinFuture.de
Während das Surface Pro 3 vor allem professionelle Kunden ansprechen soll, richtet sich Microsoft mit dem Surface 3 eher an den Durchschnittskunden, der auf der Suche nach einem hochwertigen Windows-Tablet ist und gleichzeitig ein ordentliches Sortiment an Zubehörprodukten sucht. Dementsprechend werden auch das Type-Cover und der Surface-Pen für das neue, kleinere Tablet-Modell von Microsoft angeboten. Surface 3Microsoft Surface 3 Tablet mit Type-Cover Günstig ist das Surface 3 dabei allerdings keineswegs, denn mit 599 Euro Einstiegspreis für die Variante mit zwei Gigabyte Arbeitsspeicher und 64 GB internem Flash-Speicher liegt man deutlich über jenen Preisen, die die Kunden von anderen Windows-Tablets mit 10-Zoll-Display kennen. Im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Tablets anderer Hersteller relativiert sich der Eindruck des hohen Preises wieder etwas, denn für eine dem Surface 3 nahe Ausstattung muss man auch anderswo tief in die Tasche greifen.

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Metall-Design: Altbekannter, attraktiver Look

Das Surface 3 setzt die Tradition von Microsoft fort, seinen Tablets ein hochwertig anmutendes Gehäuse aus einer speziellen Magnesium-Legierung zu verpassen. Die Hülle entspricht optisch den Vorgängermodellen und ist erneut in Silbergrau gehalten. Das Gehäuse wirkt dadurch sehr stabil und verwindungssteif. Die Rückseite lässt sich jedoch über die gesamte Fläche des Geräts hinweg mit relativ wenig Druck ein klein wenig eindrücken, was den hohen Qualitätseindruck leicht schmälert.

Mit 8,7 Millimetern Bauhöhe ist das Surface 3 zwar nur ein klein wenig dünner als der Vorgänger, das Gewicht fällt mit 622 Gramm aber durch die Verwendung von sparsameren Komponenten und die geringere Größe rund ein Drittel geringer aus als beim Pro-Modell. Dennoch ist das Microsoft-Tabet noch immer nur begrenzt dafür geeignet, vom Nutzer über einen längeren Zeitraum gehalten zu werden. Nach ein paar Minuten dürfte das Gerät den meisten Anwendern einfach etwas zu schwer werden.

Siehe auch: Microsoft Surface 3 Tablet vorgestellt: Leichter, dünner & mit LTE

Die Display-Ränder entsprechen weitestgehend dem, was man von den anderen Surface-Modellen kennt, man kann das Tablet also bequem mit der Hand greifen, um es zum Beispiel vertikal zu halten. Der Start-Button ist nun an die Seite gewandert, wo er seit dem Surface Pro 3 seinen Platz gefunden hat. Dort ist die kapazitive Taste in der Tat leichter zu erreichen, so dass man sie häufiger für die Rückkehr auf den Startscreen verwenden kann.

3:2-Format macht das Web besser lesbar

Der Formfaktor des Surface 3 entspricht jetzt dem größeren Modell, denn das 10,8-Zoll-Display mit seiner über Full-HD-Niveau liegenden Auflösung von 1920x1280 Pixeln hat nun das 3:2-Format. Gerade bei der Nutzung von Web-Inhalten hat dies Vorteile, weil einfach mehr vertikaler Raum vorhanden ist, so dass man beim Lesen von Texten weniger scrollen muss. Die Wahl des Formats ist natürlich alles andere als zufällig und macht sich auch im Nutzungsalltag schon nach kurzer Zeit positiv bemerkbar - plötzlich wirken anderen kleine Windows-Tablets aus irgendeinem Grund etwas "schmal".
Surface 3Surface 3: Mehr Platz für Web-Inhalte... Surface 3...als beim Dell XPS 13 mit 16:9-Display
Abgesehen vom geänderten Format gibt es beim Surface 3 auch noch eine weitere Änderung gegenüber dem Vorgängermodell, was die Äußerlichkeiten betrifft. Das neue Tablet besitzt wieder den Klappständer, der zum großen Alleinstellungsmerkmal der Microsoft-Geräte geworden ist. Neu ist jedoch, dass es drei verschiedene Stufen gibt, in denen er angewinkelt werden kann, um das Tablet komfortabel und ohne das sonst oft nötige Zubehör auf den Tisch stellen zu können. Die drei Stufen bieten zwar nicht den gleichen Komfort wie der frei verstellbare Ständer des Surface Pro 3, sie decken jedoch alle Winkel ab, die man im Alltag benötigen dürfte.

Ansonsten hat sich optisch wenig verändert, so dass mancher das Surface 3 vielleicht etwas langweilig gestaltet findet, gerade wer wenig Wert auf Elektronikgeräte als Statussymbol legt, dürfte damit aber zufrieden sein. Die Rückseite hält ein einziges neues Merkmal bereit, denn auf dem Ständer prangt nun ein glänzendes Microsoft-Logo im neuen Design.

Für einen Einschub als Platz für die Unterbringung des optionalen Stylus hat es auch beim Surface 3 nicht gereicht, so dass man für ein paar Euro einen "Surface Pen Loop" erwerben muss, wenn man den Stift komfortabel mit dem Tablet herumtragen will - oder man schiebt ihn bei angestecktem und zugeklapptem Type-Cover einfach von der Seite mit seinem Clip ein und spart sich die rund 15 Euro für den sinnlos überteuerten Stifthalter.

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Positiv anzumerken ist die relativ umfangreiche Auswahl an Anschlüssen, die Microsoft seinem Tablet verpasst hat. So hat man auch beim kleineren neuen Surface-Modell nun einen USB-3.0-Port von voller Größe für den Anschluss von externen Peripheriegeräten verpasst. Zusammen mit einem entsprechenden Hub kann man so aus dem Surface 3 einen vollwertigen Desktop machen, wenn denn der Bedarf vorhanden ist. Hinzu kommen auch noch ein MicroUSB-Port und ein MiniDisplayPort zum Hinzufügen eines externen Displays. Dank des MicroSD-Kartenslots kann man auf Wunsch auch den Speicher erweitern.

Gerade der MicroUSB-Port ist allerdings eine etwas fragwürdige Wahl, denn er dient hauptsächlich der Stromversorgung - einen separaten Ladeport gibt es nicht. Warum dies nicht unbedingt ein Vorteil ist, weil sich die Ladezeit dadurch deutlich verlängert, erklären wir zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Artikel. Immerhin kann man so praktisch jedes beliebige MicroUSB-Netzteil zum Laden verwenden. Das Kabel des normalgroßen mitgelieferten Netzteils ist jedenfalls ausreichend lang und kann bei Bedarf mit einem ganz normalen Gerätekabel verlängert werden, weil am Netzteil ein zweipoliger DIN-Stecker anstelle des für Europa vorgesehenen Steckdosenadapters eingesetzt werden kann.

Tastatur-Cover macht das Tablet zum Quasi-Notebook

Microsoft bietet auch beim Surface 3 die Möglichkeit, das Tablet mit seinen typischen Type-Covern zu betreiben. Die entsprechenden Kontakte und Befestigungsmagneten sitzen wie üblich am unteren Rand des Tablets und sind erneut kräftig genug, um das Tablet im Notfall an der Tastatur hochheben zu könnnen.

Das Surface 3 kann wie erwähnt weiterhin mit dem integrierten Ständer problemlos auf einem Tisch aufgestellt werden, vorausgesetzt, es ist genug Raum in der Tiefe vorhanden, um den Ständer auch tatsächlich verwenden zu können. Gerade im Flugzeug oder anderen Bereichen, wo ein Tisch nur eine sehr geringe Tiefe hat, wäre ein stabiles Tastatur-Dock, am besten natürlich mit integriertem Akku, die bessere Wahl, doch diese Option hat Microsoft auch mit dem neuen Surface 3 noch nicht geschaffen, selbst wenn sie von einer gewissen Zahl von potenziellen Kunden schon seit jahren gefordert wird.

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Die Gründe dafür sind simpel, denn was im Grunde eine sehr gute Idee für ein reines Tablet ist, wird beim Betrieb auf dem Schoß in Verbindung mit dem Tastatur-Cover etwas problematisch. Die Fläche, auf der der Ständer auf den Beinen des Nutzers steht, ist weiterhin sehr klein, so dass das Gerät sehr wacklig steht. Hat man das Tastatur-Cover mit dem oberen Rand zusätzlich mit den integrierten Magneten am unteren Rand des Tablets "angedockt" wird das Keyboard leicht angewinkelt gehalten, was interessanterweise für einen etwas sichereren Stand sorgt.

Die Tastatur selbst ist von einer für ein 10- bzw. 11-Zoll-Gerät sehr ordentlichen Größe, was vor allem an der Bauweise der Tasten liegt. Sie sind ausreichend groß und angenehm zu betippen, wobei der Hub natürlich wie so oft größer sein könnte und die Tasten ein wenig instabil wirken. Weil sie wohl aus relativ dünnem Material bestehen, ist die Tastatur beim Tippen vergleichsweise laut. Die meisten Anwender sollten mit dem Keyboard aber keine Probleme in Sachen Tippgenauigkeit haben, denn alle Tasten sind sinnvoll platziert und nach kurzer Eingewöhnung sehr gut erreichbar.

Die Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass man auch im Dunkeln sehr gut mit dem dennoch extrem flachen Tastatur-Cover arbeiten kann, wobei die Beleuchtung abgeschaltet wird, sobald der Nutzer länger keine Eingaben vornimmt. Das Cover besteht aus Kunststoff, der sich recht gut anfühlt, aber gerade bei den in bunten Farben gehaltenen Varianten schnell Schmutz anzieht. Immerhin sorgt die Materialwahl dafür, dass die Flecken noch schneller abgewischt werden können als sie entstehen.

Das Trackpad des Type-Covers für das Surface 3 ist von ausreichender Größe, fällt aber gerade in der Höhe etwas zu schmal aus. Man kann damit den Cursor auf dem Bildschirm gut bedienen und es handelt sich nun auch wieder um ein klickbares Trackpad, dessen unterer Rand zwei nicht abgetrennte Tasten enthält. Das Trackpad reagiert gut und die Oberfläche ist angenehm zu befühlen, auch wenn das Trackpad sicherlich etwas genauer sein könnte. Insgesamt hat Microsoft erneut eine der besten Tablet-Tastaturen geschaffen, die nur bei Anwendern, die von deutlich größeren Notebooks kommen, eine gewisse Eingewöhnung verlangt. Ein "richtiges" Tastatur-Dock wäre zwar noch besser, bleibt aber so wie die damit verbundene bessere "Lapability" wohl vorerst ein unerfüllter Traum.

Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Hardware, inklusive Spezifikationen, Leistungsmessung, Akkulaufzeit & mehr...
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