Kaspersky: Qualität mobiler Malware nimmt klar zu

Malware tritt auf mobilen Plattformen nicht nur häufiger auf, sondern erfährt auch eine qualitative Steigerung. Analysen ergaben, dass es aktuell beispielsweise erstmals mehr Backdoor-Programme als SMS-Trojaner gibt.
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Während Kriminelle SMS-Trojaner dafür einsetzen, unbemerkt vom infizierten Nutzer Textnachrichten an Premium-Nummern zu senden und so direkt Geld vom betroffenen Konto abzuzweigen, eröffnen ihnen Backdoor-Programme deutlich mehr Optionen, teilte das Sicherheits-Unternehmen Kaspersky mit. Die Täter können mit ihnen beispielsweise weitere Schädlinge nachladen oder persönliche Daten wie Bilder, Videos, Kontaktdaten inklusive Telefonnummern, E-Mail-Adressen oder GPS-Koordinaten stehlen.

Aktuell verzeichnet Kaspersky nach eigenen Angaben über 75.000 einzelne Varianten und 553 Familien mobiler Malware. Bei den einzelnen Schädlingen entspricht dies einer Steigerung von 38 Prozent gegenüber den Anfang des Jahres veröffentlichten Zahlen.

Betrachtet man die Gattungen mobiler Malware, so führen mit 22.871 Varianten erstmals Backdoor-Programme die Liste an, während von SMS-Trojanern 21.829 Samples vorliegen. So entfallen fast 60 Prozent der Schadprogramme im mobilen Bereich auf die Klassen Backdoors und SMS-Trojaner. Eine Verschiebung von eher einfach gestrickter hin zu besser entwickelter Schadsoftware sei dabei erkennbar, hieß es.

Backdoor-Programme, Online-Banking-Trojaner oder mobile Spyware ermöglichen Cyberkriminellen höhere Profite als die relativ einfach gestrickten SMS-Trojaner. Zudem wurde im Februar 2013 mit über 12.000 gefundenen mobilen Programmen erstmalig die Zehntausender-Grenze der pro Monat entdeckten Samples überschritten. Das Hauptziel mobiler Attacken ist nach wie vor Android. Über 96 Prozent von mobiler Malware hat es auf das Google-Betriebssystem abgesehen.

"Die Zeit der Experimente bei mobiler Schadsoftware ist vorbei", kommentierte Christian Funk, Senior Virus Analyst bei Kaspersky, die Entwicklung. "Die heutigen Bedrohungen stellen ein Risiko sowohl für Privatanwender als auch für Unternehmen dar; insbesondere, da ein infiziertes Smartphone oftmals wesentlich persönlichere Daten beinhaltet als der eigentliche Desktop-Rechner."
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