Nokia: Feature-Phones in Smartphone-Verkleidung

Dem finnischen Handyhersteller Nokia gelingt es derzeit quasi mit einem Marketing-Trick in einer Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern hohe Absatzraten zu erzielen. Die Hauptrolle in dem Stück spielt das Handy "Asha 305", das in vielen Ländern weitgehend ausverkauft ist.
Mit dem Gerät haben die Nokia-Entwickler ein etwas aufgepepptes Feature-Phone entwickelt, dass gegenüber den Nutzern den Anschein erweckt, ein Smartphone zu sein, berichtet 'BGR'. Entsprechend wird es in einer Reihe von Medienberichten auch in diese Kategorie eingeordnet. Bei seinem geringen Preis ist es dabei äußerst attraktiv.

Für Nokia ist dies aktuell sehr wichtig. Denn im Grunde wollen die meisten Nutzer ein Smartphone haben und diese Nachfrage wird durchaus von immer preiswerteren Android-Modellen zunehmend befriedigt. Nokia hingegen ist mit seinen neuen Windows Phone-Handys aktuell eher im oberen Preissegment zu finden, billige Modelle sollen erst im kommenden Jahr zu haben sein. Nokia Asha 305Nokias Asha 305 Deshalb statteten die Entwickler das neue Asha-Modell mit Features aus, die gegenüber dem Anwender zumindest den Anschein erwecken, er hätte ein Smartphone in der Hand. So kommt das Gerät mit rund 40 Spielen daher, darunter Bejewelled, Need for Speed und Sim City. Weiterhin ist der Zugang zu Facebook, Twitter und Google Talk integriert. Ein Browser und ein recht gut ausgestatteter E-Mail-Client runden das Angebot ab. Die Bedienung erfolgt wie bei modernen Smartphones über ein Touch-Display.

Unter der Haube läuft allerdings das alte Feature-Phone-Betriebssystem S40. Damit dieses mit der aufgeführten Software nicht zu schnell an seine Grenzen stößt, hat Nokia dem Gerät einen 1-Gigahertz-Prozessor spendiert, was in dieser Preisklasse sonst eher nicht der Fall ist. Allerdings sind diese CPUs derzeit sehr günstig zu haben, da die Hersteller echter Smartphones derzeit stark in Richtung Multicore gehen.

Um den Preis niedrig zu halten, wurde außerdem an anderen Punkten gespart: So muss man sich mit einer 2-Megapixel-Kamera zufrieden geben und auch das Display ist mit 240 x 320 Pixeln Auflösung wohl nichts, was man einem echten Smartphone-Fan zumuten könnte. Das Gefühl, so etwas wie ein Smartphone in der Hand zu halten, bekommt man hier allerdings für gerade einmal 65 Euro. Im Vergleich zu den Anschaffungskosten, bei Geräten wie dem Samsung Galaxy S3 oder Apples iPhone, die in den Industriestaaten Verkaufsschlager sind, ist dies recht gering.

In Indien beispielsweise muss sich das Asha allerdings eher mit Geräten wie dem "Stellar Craze" des Herstellers Spice, einem der aktuell wohl günstigsten Androiden, anlegen. Dieses kostet immerhin 95 Euro und bietet neben der echten Smartphone-Plattform etwas bessere Features. Eines davon, der 3G-Support, der beim Asha nicht zu finden ist, treibt hier beispielsweise den Preis nach oben, während in weiten Teilen des Landes aber ohnehin noch keine entsprechende Netzwerk-Infrastruktur zur Verfügung steht.

Siehe auch: Senf dazu: Nokia - It's the Schwellenländer, Baby!
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