Überwachungs-Kamera soll potenzielle Straftäter am Stress erkennen

Ein neues Kamera-System soll bei der Überwachung öffentlicher Plätze Kriminelle bereits erkennen, bevor sie eine Straftat begehen. Entwickelt wird die recht fragwürdige Technologie von Ingenieuren an der Southwest University im chinesischen Chongqing.
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Die Kamera soll der Idee nach nicht nur einfach die Menschen erfassen, die sich im öffentlichen Raum bewegen. Integriert ist eine Spektralkamera, die als "Stress-Sensor" dienen soll. Anhand der Aufnahmen von nicht bedeckten Körperteilen wie dem Gesicht soll damit unter anderem der Sauerstoffgehalt im Blut festgestellt werden.

Die Idee besteht darin, Menschen zu identifizieren, die unter Stress stehen. Denn dies ist unter anderem bei Personen der Fall, die vorhaben, in Kürze bewusst Straftaten zu begehen. Das Kamera-System soll dann Sicherheitskräfte informieren, die die betroffenen Menschen kontrollieren sollen, um mögliche Täter zu identifizieren.

Die Entwickler des Systems reagieren damit auf verschiedene Zwischenfälle aus der letzten Zeit, die die Behörden beunruhigt haben. Einer davon ging im März dieses Jahres als Massaker von Kunming in die Geschichte ein. Damals tauchten acht Personen im Bahnhof auf, die unvermittelt begannen, mit Messern und Macheten die dort versammelten Menschen zu attackieren. Der Vorfall endete mit 29 toten Zivilisten und 143 Verletzten. Ein Polizist verstarb kurz darauf an seinen Verletzungen, außerdem wurden vier der Angreifer von Beamten getötet.

"Sie (die Täter, d.R.) erschienen und verhielten sich wie normale Leute, aber ihr mentales Stresslevel muss extrem hoch gewesen sein, bevor sie den Angriff starteten", erklärte Chen Tong, einer der an dem Kamera-Projekt beteiligten Forscher, gegenüber der South China Morning Post. Man gehe davon aus, dass das von seinem Team entwickelte Kamera-System solche Personen identifizieren könnte und so vielleicht helfe, vergleichbare Vorfälle zukünftig zu verhindern.

Bei Testläufen habe man laut Chen bereits gut unterscheiden können, ob jemand durch körperliche Anstrengung oder nervliche Belastung einen hohen Sauerstoffgehalt im Blut habe. Das Ziel bestehe darin, die Sicherheitsbehörden mit tragbaren Systemen auszustatten, die eine Überprüfung in Menschenmengen ermöglichen. Aktuell wird dafür allerdings noch eine sehr hohe Rechenleistung benötigt, weshalb die Prototypen ihre Daten per WLAN an ein Rechenzentrum schicken, wo die Verarbeitung erfolgt.

Technik birgt erhebliche Probleme

Allerdings birgt eine solche Technologie erhebliche Risiken. Einerseits dürfte die Überwachung der Öffentlichkeit noch weiter zunehmen. So steht zu befürchten, dass auch zahlreiche völlig unschuldige Menschen, die aus diversen Gründen unter nervlicher Belastung stehen, es auch noch mit der Polizei zu tun bekommen. Andererseits besteht auch das Risiko, dass sich Sicherheitskräfte zu sehr auf solche Technologien verlassen und potenzielle Gefahrenquellen, die eher mit dem klassischen kriminalistischen Gespür zu erkennen wären, nicht mehr wahrnehmen.
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