Musikdienst Grooveshark sperrt deutsche User aus

Der Musik-Streaming-Dienst Grooveshark ist seit heute für deutsche Nutzer nicht mehr erreichbar. Auf der Website des jüngst verstärkt ins Visier der großen Musikkonzerne geratenen Anbieters verabschiedet man die deutschen User und empfiehlt einen anderen ähnlichen Dienst.
Logo, Musik-Streaming, Grooveshark
Grooveshark
Als Grund für die Schließung von Grooveshark für deutsche Internet-Nutzer ist von "unverhältnismäßig hohen Betriebskosten" die Rede. Wer helfen wolle, die "Betriebskosten" für Anbieter wie Grooveshark zu senken, könne vielleicht mit einer E-Mail an die GEMA einen Beitrag leisten, heißt es weiter.

Auf der Website werden außerdem eine Postadresse und ein Postfach in Berlin, sowie eine Berliner Telefonnummer angegeben, die auf den ersten Blick wie die Kontaktdaten einer deutschen Grooveshark-Niederlassung erscheinen. Tatsächlich handelt es sich um die Kontaktdaten der Generaldirektion der GEMA. Grooveshark AbschaltungGrooveshark für deutsche Nutzer gesperrt Nähere Details zum Ende von Grooveshark in Deutschland waren zunächst nicht zu erfahren. Die GEMA-Gebühren für den Betrieb des kostenlosen Streaming-Angebots von Grooveshark in Deutschland dürften aber tatsächlich der Grund für die Einstellung des Angebots sein, hatte die Verwertungsgesellschaft doch erst vor knapp einem Monat die Einführung neuer Tarife für Music-on-Demand Angebote eingeführt.

Die GEMA verlangt von den Betreibern kostenloser Streaming-Dienste 8,2 bis 10,25 Prozent der durch die Musiknutzung erzielten Einnahmen. Außerdem wurden Mindestvergütungen für jeden Streaming-Vorgang eines geschützten Werkes festgelegt, die sich je nach "Interaktivität" und Vertragsart zwischen 0,02 und 0,6 Cent bewegen.

Ob es Verhandlungen zwischen der GEMA und Grooveshark gegeben hat, ist derzeit unklar. Eine Anfrage bei dem in den USA ansässigen Anbieter blieb bisher unbeantwortet, bei der GEMA hieß es lediglich, man habe zwar von der Abschaltung von Grooveshark in Deutschland erfahren, der zuständige Pressesprecher war aber auf Anfrage noch nicht erreichbar.

Grooveshark wurde in den letzten Monaten von allen vier großen Musikkonzernen der Welt verklagt. Nachdem im November 2011 zunächst Universal Music klagte, folgten Sony und Warner im Dezember. Seit gut einer Woche geht auch das vierte Major-Label EMI gegen Grooveshark vor, weil es einen Vertragsbruch gegeben haben soll. Ursprünglich hatte sich Grooveshark mit EMI anders als mit den anderen Musikriesen auf die Zahlung von Tantiemen geeinigt, doch diese wurden nie ausgezahlt, weshalb die Plattenfirma nun klagt.

Grundsätzlich ist fraglich, ob Grooveshark jemals legal agiert hat. So wirft die Plattenfirma Universal dem Unternehmen vor, mehr als 100.000 illegal kopierte Musikstücke zum Streaming angeboten zu haben. Groovesharks Führungsriege habe die Mitarbeiter ausdrücklich dazu angehalten, Musik aus illegalen Quellen verfügbar zu machen und sie dafür sogar auch noch belohnt. Bei den angebotenen Musikstücken selbst handelt es sich also in vielen Fällen um illegale Kopien, für deren Verbreitung Grooveshark obendrein meist keine Lizenz besitzt.

Update (15:00 Uhr): Die GEMA hat sich inzwischen zu den Vorwürfen geäußert und eine Stellungnahme veröffentlicht.
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