Ungesehener Alltag: Digitalsammlung gibt neuen Einblick in die DDR

Ein neues Digitalarchiv macht ganz neue Blicke in das Leben von DDR-Bürgern möglich. Für die Open Memory Box wurde tausende Rollen Schmal­film digitalisiert, die zwischen den 40er und 90er Jahren auf­ge­nom­men wurden und den Alltag der Menschen zeigen.

Eine bisher unbekannte Reise in den Alltag der DDR-Bürger

Viele Medienformate beschäftigen sich mit der Geschichte der DDR, oft wird dabei vor allem die Entwicklung rund um Stasi, Mauer und kalter Krieg beleuchtet. Mit der Open Memory Box ist jetzt ein neues Digitalarchiv verfügbar, das seinen Blick voll und ganz auf den Alltag der DDR-Bürger richtet. Der einsehbare Bestand stützt sich auf über 2200 Filmrollen aus den Jahren zwischen 1947 und 1990. Die Aufnahmen wurden demnach von rund 150 Familien an 102 Orten angefertigt, bilden also ein relativ breites Spektrum der Bevölkerung ab. Insgesamt stehen 415 Stunden Filmmaterial zur Verfügung, so der MDR in seinem Bericht. Open Memory Bock: DDR Heimfilm-ArchivDas umfassenste digitale DDR Heimfilm-Archiv (Screenshot Open Memory Box) Die Plattform bietet Nutzern die Möglichkeit, das gesamte Filmarchiv nach Begriffen und Orten zu durchsuchen, darüber hinaus wurden die Filme laut MDR mit Begriffen wie "Freiheit", "Gehen", Essen", "Glücklich", "Grenze" oder "Kuss" verschlagwortet. Zu guter Letzt gibt es auch aufbereitete Sequenzen, bei denen tonlose Aufnahmen von Zeitzeugen kommentiert werden.

"Die Themen reichen von Kindergeburtstagen bis zu Begräbnissen, von Mai-Kundgebungen bis zur Republikflucht", so die Macher bei der Vorstellung. Wie Alberto Herskovits, Filmproduzent und Mitinitiator des Projektes, beschreibt, soll somit "eine sehr breite und sehr lebendige Schilderung des Alltags" in der DDR nun erstmals in digitaler Form vorliegen. Die Absicht des Projekts sei es, dass der "Blick von Westen nach Osten und auf den Alltag in der DDR menschlicher und weniger von Vorurteilen geprägt werde". Die Macher betonen, dass natürlich auch dieses Projekt nicht zur Verklärung der SED-Diktatur beitragen soll.

Seit sechs Jahren in Arbeit

Die Arbeiten an dem ambitionierten Archivprojekt hatten schon 2013 begonnen und waren von Herskovits und dem kanadischen Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Laurence McFalls initiiert worden. In Kanada, Schweden und Deutschland waren über 30 Mitarbeiter seitdem damit beschäftigt, über 2200 Schmalfilmrollen einer genauen Sichtung zu unterziehen und dann entsprechend zu digitalisieren und zu katalogisieren. Jetzt steht mit der Open Memory Box das bisher umfassendste digitalisierte Archiv für DDR-Heimfilme zur Verfügung.

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