Viertes Mobilfunknetz für Deutschland könnte doch kommen - mit ZTE

Das vierte Mobilfunknetz in Deutschland könnte doch noch einmal Realität werden. Der Internet-Konzern United Internet, der selbst schon als Reseller recht erfolgreich arbeitet, hatte schon einmal Interesse an einer eigenen Infrastruktur angemeldet. Und jüngste Entwicklungen im Marktumfeld könnten nun auch die Lösung für das Problem der hohen Kosten bringen. United Internet hatte bereits vor einiger Zeit erwogen, selbst bei der Auktion von Frequenzen für 5G-Mobilfunkanwendungen mitzumachen. Das ist aber ein enormes Risiko - denn die Regelungen sehen vor, dass binnen weniger Jahre ein Netz aufgebaut wird, mit dem sich nahezu alle Haushalte des Landes erreichen lassen. Während die schon bestehenden Netzbetreiber dafür meist nur die nötige Technik an die Standorte ihrer Sender anbauen müssen, hätte ein Neueinsteiger auch den Aufbau der kompletten Basis-Infrastruktur wie Funktürme und Backbone vor der Brust.

Und da National Roaming nicht verpflichtend ist, könnten die anfänglichen Lücken kaum ausgeglichen werden. United Internet hat hier allerdings den Faustpfand in der Hinterhand, einen Teil des Telefonica-Netzes mitnutzen zu können - das war eine Auflage an den Mobilfunker im Zuge der E-Plus-Übernahme.

China sucht nach Möglichkeiten

Und nun könnte United Internet einen Partner für den Netzaufbau gefunden haben: Die chinesische ZTE. Der Netzwerkausrüster steht aufgrund der US-Blockaden ebenso vor Problemen wie Huawei und würde gern einen Fuß in den westlichen Märkten behalten. Das könnte nun so aussehen, dass die Chinesen das neue Netz auf eigene Kosten bauen und United Internet es dann über ein Leasing-Abkommen bereitgestellt bekommt. Entsprechende Verhandlungen sollen laut einem Bericht des Handelsblattes laufen.

ZTE ist hinsichtlich des deutschen Marktes auch nicht unerfahren. Immerhin verfügte das Unternehmen über einen mehrjährigen Service-Vertrag mit E-Plus und zuletzt entsprechend Telefonica, der zum Ende dieses Jahres ausläuft. Hier hätte man also auf jeden Fall in Kürze freie Kapazitäten von Technikern.

Raum für einen vierten Anbieter gibt es hierzulande durchaus - und dieser ist unter anderem vom Kartellamt auch erwünscht. Gute Möglichkeiten könnte dieser auch hinsichtlich möglicher Kooperationen bekommen, wenn demnächst alte Verpflichtungen aus den 3G-Auktionen auslaufen. Die Netzbetreiber sind dann nicht mehr verpflichtet, einen Teil ihrer 3G-Kapazitäten an Discounter-Provider zu vermieten. Bei LTE besteht eine solche Auflage ohnehin schon nicht.

Großer Mobilfunk-Vergleichs-Rechner
Siehe auch: Huawei bei Netzausbau raus? Deutsche Telekom prüft Einkaufsstrategie Mobilfunk, Lte, 5G, 4g, Mobilfunkmast, Sendestation Mobilfunk, Lte, 5G, 4g, Mobilfunkmast, Sendestation Nadine Dressler
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