Wikileaks: Gerichtstermin für Bradley Manning steht

18 Monate nach seiner Verhaftung hat der US-Soldat Bradley Manning nun einen Termin für den Beginn seines Gerichtsverfahrens erhalten. Manning steht im Verdacht, der Whistleblower-Plattform Wikileaks zahlreiche Dokumente aus den Militär- und Diplomatennetzwerken der USA bereitgestellt zu haben.
Wikileaks, Whistleblower, Bradley Manning
US Army
Am 16. Dezember soll nun die erste Anhörung vor einem Militärgericht in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland stattfinden. Es wird derzeit damit gerechnet, dass die erste Verhandlung sich über einen Zeitraum von fünf Tagen erstrecken wird.

In diesen Sitzungen werden die Ankläger ihre Vorwürfe und Beweise konkret vorlegen. Erst dann wird der Richter darüber entscheiden, ob diese ausreichen und ein ausreichendes öffentliches Interesse besteht, um das Hauptsacheverfahren zu eröffnen.

Insgesamt sollen die Vertreter des Staates 22 Anklagepunkte gegen Manning zusammengetragen haben. Einer der schwersten Vorwürfe ist dabei die Hilfe gegenüber dem Feind. Von einer befürchteten Anklage wegen Hochverrat wird damit abgesehen - erst diese hätte es ermöglicht, Manning zum Tode zu verurteilen.

Die meisten Anklagepunkte sind deutlich niedriger angesiedelt: Hier sind unter anderem Diebstahl öffentlichen Eigentums, Computer-Betrug, die Weitergabe militärischer Daten und die Veröffentlichung geheimer Informationen zu finden. Setzt das Gericht das höchste Strafmaß über alle Punkte hinweg an, würde Manning den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.

Wie die US Army mitteilte, werde das Verfahren öffentlich geführt. Interessierte Bürger und die Presse erhalten also Zugang zu den Verhandlungen. Die einzige Einschränkung dessen besteht für Teile der Beweisaufnahme, in denen es um als geheim eingestufte Informationen geht. Der Prozess findet in Fort Meade, wo der US-Geheimdienst NSA angesiedelt ist, statt.

Der 23-jährige Manning wurde im Mai 2010 im Irak verhaftet. Zuvor hatte er in einem Chat darüber gesprochen, Informationen an Wikileaks weitergegeben zu haben. Sein Gesprächspartner verriet ihn daraufhin an die Behörden. Von ihm sollen die Kriegstagebücher aus Afghanistan und dem Irak sowie die US-Botschaftsdepeschen stammen.
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