AT&T zieht das Angebot für T-Mobile USA zurück

Die Übernahme der US-Tochter von T-Mobile durch den US-Mobilfunkanbieter AT&T ist geplatzt. AT&T hat sein 39-Milliarden-Angebot zurückgezogen. Grund dafür waren Bedenken seitens der US-Wettbewerbshüter bzw. der Telekommunikationsaufsicht FCC. AT&T schmerzt das Scheitern der Übernahme gleich in doppelter Hinsicht, wie die Nachrichtenagentur 'Reuters' berichtet: Das US-Netz von T-Mobile wurde dringend benötigt, um die Lücken in der eigenen Abdeckung zu stopfen. Außerdem muss AT&T nun eine Entschädigung an T-Mobile zahlen, die Höhe der Ausgleichszahlung wird zwischen drei und vier Milliarden US-Dollar betragen.

Für T-Mobile USA bzw. den deutschen Telekom-Konzern wird die Entschädigung aber nur ein schwacher Trost sein, wenn überhaupt. Die rund 30 Milliarden Euro hätte man dringend zum Schuldenabbau gebraucht, außerdem muss man sich nun wieder um das "Problemkind" T-Mobile USA kümmern.

Telekom-Chef Rene Obermann muss nun entweder Milliarden am US-Markt investieren, um die US-Tochter zu sanieren und wieder konkurrenzfähig zu machen oder einen neuen Kaufinteressenten für T-Mobile USA finden. Letzteres wird aber wohl nur sehr schwer werden, da nach den massiven Bedenken seitens des US-Justizministeriums bzw. der Telekommunikationsaufsicht kaum jemand dieses "heiße Eisen" angreifen wird wollen - geschweige denn einen Preis in dieser Höhe zahlen wollen.

"Es passiert selten, dass man gezwungen wird, von Verhandlungen mit vier Milliarden Dollar in der Tasche wegzugehen und trotzdem das Gefühl hat, über den Tisch gezogen worden zu sein", kommentierte Thomas Wehmeier, Analyst bei Informa Telecoms & Media, das Scheitern des Verkaufs aus Sicht der Telekom.

Das Aus für den Deal hat sich bereits Ende November angekündigt: Beide Unternehmen zogen den Zulassungsantrag bei der FCC zurück, um sich auf das zeitglich laufende kartellrechtliche Zulassungsverfahren zu konzentrieren. Der Plan ging aber nicht auf, weil der Richter im US-Justizministerium dies als taktische Entscheidung kritisiert und gemeinte hat, dass sich die Firmen entscheiden sollen, ob sie die FCC-Bedenken anfechten wollen oder nicht. Netzbetreiber, T-Mobile, AT&T Netzbetreiber, T-Mobile, AT&T AT&T
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