Rumänien: KI-Assistent erklärt dem Regierungschef die Volksstimmung

Der rumänische Premierminister Nicolae Ciuca verfügt jetzt als erster Regierungschef der Welt über eine Künstliche Intelligenz, die als offizieller Berater für ihn tätig ist und ihn vor allem über Stimmung und Wünsche des Volkes auf dem Laufenden halten soll.
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Das System namens Ion wurde jetzt öffentlich präsentiert. "Hallo, du hast mir das Leben geschenkt und meine Aufgabe ist es nun, dich zu repräsentieren, wie ein Spiegel", erklärte die KI bei ihrer Vorstellung der Öffentlichkeit. Die Schnittstelle des Premierministers zu der KI ähnelt einem länglichen, aufrecht stehenden Spiegel, in dessen oberen Bereich eine Animation seine ständige Bereitschaft anzeigt.

"Ich bin davon überzeugt, dass der Einsatz von KI keine Option, sondern eine Verpflichtung sein sollte, um besser informierte Entscheidungen zu treffen", sagte Ciuca. Daher wolle er sich jetzt in Echtzeit von dem System über die jeweiligen Stimmungstrends informieren lassen. Diese wird im Hintergrund unter anderem Nachrichtenmeldungen, Aktivitäten in Social Networks und verschiedene andere Quellen analysieren, um eine Einschätzung treffen zu können.


Gewichtung ist schwierig

Rumänien ist keineswegs das erste Land, in dem KI-Technologien für die Erstellung von Lageanalysen und Ähnlichem eingesetzt werden - im Gegenteil, im Big Data-Segment haben die selbstlernenden Algorithmen schon lange einen festen Platz. "Einige Regierungen wie Russland, China, Iran - sie suchen online nach Stimmungsanalysen, aber sie suchen nach allen, die anderer Meinung sind. In Demokratien hingegen versuchen sie tatsächlich, pseudo-automatisierte Umfragen durchzuführen. Es ist ein wenig so, wie wenn man vor 15 Jahren Fokusgruppen abgehalten hätte und jetzt versucht, das Gleiche aus den sozialen Medien herauszuholen", erklärte Alan Woodward, Cybersecurity-Professor an der University of Surrey.

Die Umsetzung als KI-Assistent, bei dem sich der Regierungschef direkt eine jeweils aktuelle Lageeinschätzung zu bestimmten Themen abholen kann, ist hingegen neu - und erfordert bei den Entwicklern besondere Achtsamkeit. Denn insbesondere Social Networks sind eine schwierige Quelle, da sie negative Meinungen verstärken. "Die Leute, die mit etwas sehr zufrieden sind, neigen nicht dazu, es zu sagen, aber die Leute, die unglücklich sind, tun es", so Woodward. Entsprechend müssen die Filter und Gewichtungen angepasst werden, damit die KI am Ende kein verzerrtes Bild abgibt.

Zusammenfassung
  • KI "Ion" als offizieller Berater des Premierministers
  • KI analysiert Nachrichtenmeldungen, Social Networks u.a. Quellen
  • Ziel: Premierminister in Echtzeit über Stimmungstrends informieren
  • KI-Technologien schon lange im Big Data-Segment
  • KI-Assistent ermöglicht direkte Lageeinschätzung

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