Oscars: Academy ändert Regeln nicht, um Netflix und Co. auszuschließen

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences ist jene Organisation, die für die Oscars verantwortlich ist. Die wichtigste Auszeichnung der Filmbranche ist auch längst zum Spielfeld eines technologischen Kulturkampfes geworden, nämlich der Frage, ob Streaming-Filme der Oscars "würdig" sind. Und die Academy bejahte diese Frage nun. Ob bei den Filmfestspielen in Cannes oder den Academy Awards in Los Angeles: Streaming gilt als der Emporkömmling, der das Kino und das Kulturgut Film bedroht - so argumentieren jedenfalls Traditionalisten. Streaming-Fans und neuen Technologien aufgeschlossene Cineasten sind hingegen der Ansicht, dass die Qualität eines Filmes nicht zwangsläufig vom Medium abhängt, wo dieser zu sehen ist.

Drei Oscars für Netflix' Roma

Diese Welten prallen regelmäßig aufeinander und zuletzt gab es für Konservative den vielleicht größten Affront: Denn mit Alfonso Cuaróns Film Roma konnte sich eine Netflix-Produktion gleich drei Oscars sichern - zwar nicht als bester Film (eine Nominierung gab es), aber immerhin u. a. für die beste Regie.


Das war für die Streaming-Gegner zu viel des Guten, sie forderten von der Academy, die so genannte "Rule Two" zu ändern bzw. zu verschärfen (via The Verge). Denn bisher sind alle Filme für eine Oscar-Nominierung zugelassen, die zumindest sieben Tage lang mit drei täglichen Vorführungen in einem Kino in Los Angeles zu sehen waren. Damit können auch Netflix, Amazon und Co. relativ einfach ihre Filme für die Academy Awards qualifizieren. Kritiker forderten aber u. a., dass dieser Zeitraum deutlich verlängert wird.

Doch die Academy erteilte dem vorerst eine Absage, für die nächstjährige Verleihung der Oscars bleibt Rule Two unverändert. Eine Rolle hat hier sicherlich auch gespielt, dass Anti-Streamer-Maßnahmen teilweise auch die Falschen getroffen haben, nämlich kleine und künstlerisch wertvolle Filme, die für eine kommerzielle Veröffentlichung auf breiter Basis nicht Frage kommen.

Man sollte allerdings auch anmerken, dass auch Netflix auf die Kinos zugeht, da man jene Filmemacher anziehen möchte, denen Kino wichtig ist. So plant der Streaming-Gigant für seinen kommenden Martin-Scorsese-Film The Irishman eine breit angelegte Kino-Veröffentlichung, der Streifen soll vor der Streaming-Freischaltung 72 Tage lang auf immerhin 110 Leinwänden zu sehen sein.

Siehe auch:
Film, Filmindustrie, Oscar Film, Filmindustrie, Oscar Academy of Motion Picture Arts and Sciences
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