Sony plant durch Brexit-Ungewissheit jetzt den Umzug nach Amsterdam

Die Entscheidung von Sony, seinen Hauptsitz von London doch noch abzuziehen, kommt mitten in der aktuellen Debatte um den Brexit-Deal, den die britische Regierung ausfechten muss. Aus Angst vor den ungewissen Folgen eines No-Deal-Brexits kehrt nun auch Elektro-Riese Sony Großbritannien den Rücken und wird künftig seinen Hauptsitz nach Amsterdam verlegen. Das berichtet die Nikkei Asian Review mit Verweis auf interne Quellen aus dem Konzern. Die Japaner wollen demnach kein Risiko eingehen und nicht mehr länger abwarten, wie sich die britische Regierung nun verhält und was im Einzelnen von dem Brexit-Abkommen durchgesetzt wird.

Ablehnung im Parlament

Hintergrund ist der derzeit völlig ungeregelte Austritt von Großbritannien aus der EU, da die Pläne von Premierministern Theresa May im Parlament auf Ablehnung gestoßen sind.

Juristisch ist es daher klar - Sony verlagert zunächst rein pro forma seinen Hauptsitz in die Niederlande. Die Jobs in London bleiben demnach zunächst noch erhalten. Zum 29. März 2019 wird es Sony dann Panasonic nachmachen: Auch Panasonic hatte sich gegen London und für Amsterdam entschieden, allerdings schon im Oktober vergangenen Jahres.

Angst vor Verlusten

Der Umzug wird erst auf dem Papier juristisch abgesichert, die Jobs sollen nach und nach verlagert werden. Stellen sollen aber nicht verloren gehen.

Für Sony ist Europa noch ein Wachstumsmarkt. Im Fiskaljahr 2017 hatte der Konzern einen Umsatz von umgerechnet rund 14,5 Mrd. Euro in Europa erzielt, was in etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Der Gewinn könnte - so die Angst vieler Unternehmen - nach einem ungeordneten Ausstieg Großbritanniens enorm schrumpfen, wenn neue Zölle und Steuern auf das Geschäft mit Europa dann mit einbezogen werden müssen.