US-Behörden feiern ihren Triumph gegen Russen-Hacker als Symbol

In den USA will man die nun verhängte Rekordstrafe gegen einen russischen Kriminellen auch als Zeichen verstanden wissen, dass man Attacken aus dem vermeintlich sicheren Ausland auf US-Unternehmen nicht hinnehmen werde. Das kann sich der betroffene Mann nun 27 Jahre lang bewusst machen.
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Bundesministerium für Inneres
"Die Ermittlungen, die Verurteilung und das Strafmaß machen klar, dass die Vereinigten Staaten die ganze Macht des US-Justizsystems gegen Cyberkriminelle wie Seleznev ausspielen werden, die Bürger und Firmen der USA von anderswo attackieren", erklärte Kenneth A. Blanco von der US-Generalstaatsanwaltschaft.

Der Russe Roman Valeryevich Seleznev war in der vergangenen Woche zu der Rekordstrafe von 27 Jahren verurteilt worden. Es war eine ganze Reihe von Gesetzesverstößen, die dem Mann zur Last gelegt wurden: Betrug, Computer-Sabotage, Datendiebstahl, Identitätsdiebstahl und einiges mehr kamen hier zusammen - teils in mehreren Fällen. Im Kern ging es darum, dass der Täter die Kassen-Terminals verschiedener Unternehmen mit Malware infiziert hatte, um Daten der Geld- und Kreditkarten derer Kunden abzugreifen.

Insgesamt sollen im Zeitraum von 2009 bis 2013 rund 500 US-Unternehmen von den Attacken betroffen gewesen sein. Als der Verurteilte im Jahr 2014 dann verhaftet werden konnte, fanden die Ermittler auf seinem Notebook unter anderem etwa 1,7 Millionen gestohlene Kreditkartennummern. Erst kurz vor der Verkündung des Strafmaßes - der Schuldspruch selbst kam schon im vergangenen Jahr - wandte sich der Täter nun mit einem Eingeständnis der Taten an den Richter und bat um Milde.

Politische Verwicklungen

Das gesamte Verfahren gegen den Russen hatte dabei eine nicht ganz bedeutungslose diplomatische Note: Denn der Vater des Verurteilten ist Abgeordneter des russischen Parlamentes. Dieser hatte den US-Behörden öffentlich vorgeworfen, seinen Sohn entführt zu haben. Bei der Festnahme im Jahr 2014 hielt sich der Beschuldigte immerhin auf den Malediven auf, wo US-Ermittler ihn mit Hilfe lokaler Behörden aufgriffen. Um ein langes Auslieferungsverfahren zu umgehen, flog man ihn umgehend nach Guam aus, das als nichtinkorporiertes Territorium dem US-Recht untersteht.

Die US-Bundesanwältin Annette L. Hayes dreht dieses nicht ganz unproblematische Vorgehen in eine Richtung, wonach es vor allem darum geht, dass sich niemand irgendwo auf der Welt zu sicher fühlen sollte. "Die Vorstellung, dass das Internet eine Art Wilder Westen ist, wo alles machbar ist, muss der Vergangenheit angehören."
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