Ernstzunehmender Vorfall: Verheimlichter Hackerangriff auf Bundestag

Ein erneuter Hacker-Angriff auf den Bundestag und die Ab­ge­ord­ne­ten­bü­ros sorgt derzeit für Ärger. Laut einer Bestätigung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) soll sich ein ernst­zu­neh­men­der Vorfall im Februar ereignet haben; Politiker kritisieren jetzt die feh­len­de Informationsbereitschaft zu diesem Sicherheitsthema.
Politik, Berlin, Bundestag, Bund, Reichstagsgebäude
NJD

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Bestätigter Angriff

Bislang ist noch nicht viel bekannt zu den Ereignissen im Februar. Laut einem heute veröffentlichten Exklusiv-Bericht der Süddeutschen Zeitung sollen alle im Bundestag vertretenen Fraktionen gleichermaßen betroffen sein. Die Informationen dazu stammen aus dem Bundestag selbst von betroffenen Politikern und wurden auf Anfrage der Süddeutschen Zeitung schließlich vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) als auch dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) bestätigt. Eine Stellungnahme von der Bundestagsverwaltung selbst steht noch aus. Das BSI soll den Angriff als "ernstzunehmenden Vorfall" eingestuft haben.

Manipulierte Webseite

Es wird derzeit spekuliert, dass der Angriff über eine ausländische Nachrichtenseite erfolgt sei. Mitarbeiter des Bundestags, die die Seite besuchten, sollen zunächst davon ausgegangen sein, dass es sich um einen Virus handelte. Die Überwachung der Netzwerkaktivitäten hätte dann aber das BfV auf den Plan gerufen, die die Auffälligkeit meldeten und den Hackerangriff über die allem Anschein nach manipulierte Webseite stoppten.

Die Zeitung konnte laut eigenen Angaben mittlerweile mit fünf Abgeordnetenbüros sprechen, die den Vorfall bestätigten. Insgesamt sollen mindestens zehn Abgeordnetenbüros in den Vorfall involviert sein. Derzeit liegen aber keine Informationen vor, wie weit die unbekannten Angreifer kamen. Einige Politiker sollen laut der Süddeutschen nun harsche Kritik üben, da sie nach dem Vorfall in ihren Augen nur ungenügend über den Stand der Ermittlungen informiert wurden. Aktuell werden die Festplatten der Betroffenen noch ausgewertet, um das Ausmaß des Angriffs einzuschätzen.

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Mehr dazu: Bundestagswahl: BSI mahnt Vorsorge gegen Wahlmanipulationen an
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