Weißrussland: Großer Sprung zum Top-Spammer

Die USA waren bisher meist das Herkunftsland der meisten Spam-Mails. Das hat sich nun allerdings geändert. In den letzten Monaten ist Weißrussland zur Spitzenposition in dem Bereich aufgestiegen.
Spam, Lebensmittel, Dosenfleisch
Freezelight / Flickr
Das geht aus Statistiken des Unternehmens AppRiver hervor. Bei diesem verzeichnete man ein schnelles Ansteigen des Spam-Aufkommens aus dem Land auf ein Rekord-Niveau, das am 13. April erreicht wurde und seitdem konstant auf diesem Level verharrte. Während im Januar erst rund 3,1 Millionen Nachrichten ihren Ursprung in Weißrussland hatten, waren es auf dem Höhepunkt dann schon 12,3 Millionen und es kann damit gerechnet werden, dass es noch etwas weiter nach oben geht, hieß es.

Inzwischen hat der Spam-Anteil, der von den E-Mail-Servern in dem Land ausgeht, einen Anteil von 99,9 Prozent erreicht - nur jede tausendste Mitteilung ist also keine Werbung. Aktuell ist noch nicht gänzlich geklärt, was zu diesem massiven Anstieg führte. Allerdings sind die meisten der neu hinzu gekommenen Spam-Kampagnen recht simpel gestrickt.

In der Regel handelt es sich um Mitteilungen, die nur aus wenigen Worten und einem Link bestehen. Die Verweise führen dabei in den meisten Fällen ins Leere und werden mit Fehlermeldungen beantwortet. Bei einem Teil landet man aber dann doch auf Webseiten, die versuchen, dem Nutzer verschiedene Medikamente zu verkaufen. Nur ein kleiner Anteil verlinkt hingegen auf Malware.

Warum dies so ist, darüber kann nur spekuliert werden. Möglicherweise sorgt hier ein Botnetz für einen fortwährenden Strom an Spam-Mails, für den dann Kontingente auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Erst so könnten dann funktionierende Links in einen Teil der Mitteilungen kommen. Allerdings dürfte die Methode der Spammer nicht besonders erfolgreich sein, da ihre Nachrichten im Grunde nicht versuchen, sich vor den einschlägigen Filtern zu verbergen.

Aktuell trägt Weißrussland so global gesehen 16,3 Prozent zum gesamten Spam-Aufkommen bei. Der einstige Spitzenreiter USA kommt derzeit noch auf 15,1 Prozent, während ein deutliches Stück dahinter die Ukraine mit 7,45 Prozent liegt. China, nach Zahl der Anschlüsse größte Internet-Nation, liegt bei 5,78 Prozent.
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