Zombie-Hoax: Schuld waren schwache Passwörter

Diese Woche lösten fingierte Warnungen des US-amerikanischen Katastrophen-Notfall-Systems zwar keine Panik, aber einiges an Erheiterung aus: Zwei lokale TV-Sender hatten nämlich vor einer Zombie-Invasion gewarnt.
Notfall Warnsystem, Emergency Alert System, Rundfunk Warnsystem
fcc.gov
Die Warnungen wurden im Rahmen des so genannten "Emergency Alert System" (EAS) ausgestrahlt bzw. als Tonnachricht "über" das reguläre Programm gelegt. Dort warnte eine verzerrte Stimme, dass die Toten sich aus ihren Gräbern erhoben hätten und nun Menschen angreifen würden.

So lustig und harmlos dieser Scherz (Hoax) auch klingen mag (und auch ausgegangen ist), der Hintergrund ist ernst: Denn den Hackern gelang es, Zugriff auf einen besonders wichtigen US-Kommunikationskanal für diverse Katastrophenfälle zu bekommen. Peinlich für die Verantwortlichen ist vor allem das Wie.

Denn den Hackern gelang es wohl auf eine regelrecht "billige" Art und Weise, Zugriff auf das EAS der TV-Sender zu erlangen: mit Standard-Passwörtern. Das berichtet die Nachrichtenagentur 'Reuters' unter Berufung auf die laufende Untersuchung des Vorfalls sowie Kenner des Notfalls-Systems.

Denn zumindest eine der beiden TV-Stationen hat zugegeben, dass man das Zugangs-Passwort zum System seit dessen Installation nicht geändert habe und somit das Hersteller-Passwort belassen habe. Larry Estlack, Chef des Emergency Alert System in Michigan, erläutert den Grund: Die notwendige EAS-Ausrüstung sei nicht einfach einzurichten, das Setup sei nämlich ein "ziemlich komplexer Prozess", so Estlack.

Ein Vertreter des für die EAS-Hardware verantwortlichen Unternehmens sagte, dass die Hacker wohl über das Internet Zugriff erlangt haben, was aber daran liege, dass die betroffenen Sender nicht ausreichenden Firewall-Schutz eingesetzt hätten. Trotz des eher harmlosen Inhalts sind nun bei den US-Behörden die Warnglocken angegangen, die Kommunikationsbehörde FCC hat eine dringende Anweisung herausgegeben, die Passwörter sofort zu ändern und die Systeme ausreichend mit Firewalls etc. zu sichern.
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