Windows 10 Lean: Microsoft plant das "Ultraleicht"-Betriebssystem

Microsoft arbeitet an einer stark abgespeckten Version von Windows 10, die auf Geräten mit extrem wenig internem Speicher zum Einsatz kommen kann. Das Unternehmen entfernt mehr als 50.000 Dateien gegenüber der Professional-Ausgabe und will so die Basis für den Einsatz auf sehr günstigen und einfach ausgestatteten Host-Systemen schaffen.
Der Name Windows 10 Lean tauchte vor einigen Tagen zum ersten Mal auf, doch bisher war abgesehen vom letztlich sehr aussagekräftigen Namen nur wenig dazu bekannt. Das englische Wort "lean" bedeutet in der deutschen Übersetzung "dünn", "hager", "schlank", "knapp" oder auch "mager" - und nichts anderes ist Windows 10 Lean: eine "Magerversion" von Microsofts Betriebssystem. Windows 10 LeanWindows 10 Lean on ARM: hier sind die Store-Apps noch an Bord Wie Windows-Tüftler und Twitter-User Lucas a.k.a. @tfwboredom anhand einer vorab ins Internet gelangten Version nachweisen konnte, wirft Microsoft bei Windows 10 Lean reihenweise Apps und "überflüssige" Dateien raus, um so den Speicherbedarf massiv zu reduzieren. Neben vielen mitgelieferten Anwendungen wirft man sogar eine Reihe System-Tools raus.

Konkret betrifft dies die meisten mitgelieferten Programme und Apps, darunter auch der Internet Explorer, der Windows Media Player, eine Reihe der ab Werk enthaltenen UWP-Apps und sogar geschätzte Begleiter wie die Microsoft Management Console, PowerShell, der Editor für die Registrierungsdatenbank und die klassische Systeminfo-Anwendung. Sogar Skype, Paint und die Foto-App wurden entfernt. Das Setup wird ebenfalls verschlankt und verzichtet auf einen Großteil seiner sonst üblichen Animationen und Bilder. Windows 10 LeanErstmals in Redstone 5: Windows 10 Lean Letzlich werden rund 50.500 Dateien entfernt, wenn man Windows 10 Lean mit Windows 10 Professional vergleicht. Dies gilt jedoch bisher nur für die x86-Variante, denn bei der ARM-kompatiblen Ausgabe sind viele UWP-basierte Apps weiter enthalten, so zum Beispiel Windows Mail und Windows Calendar. Letztlich benötigt die neue Windows-SKU durch den Wegfall der Dateien und Programme "noch" rund zwei Gigabyte weniger Speicherplatz für eine Installation, behauptet jedenfalls Windows Central.

Dadurch soll das neue Windows 10 Lean auch auf Geräten eingesetzt werden können, die mit nur 16 Gigabyte Flash-Speicher daherkommen. Neu ist wohl vor allem, dass nun auch die 64-Bit-Version von Windows 10 auf derart mager ausgestatteten Systemen verwendet werden kann. Windows 10 Home benötigt in der 32-Bit-Version schon jetzt "nur" rund 12 Gigabyte für die Installation, wählt man jedoch die 64-Bit-Variante, ändert sich dies schlagartig und die 16-GB-Grenze ist schnell durchbrochen.

An Windows selbst ändert sich den Quellen zufolge wenig. Es bleibt also beim aktuellen Design und der üblichen Funktionalität, nur eben ohne zusätzlichen Ballast. Zwar gibt es bereits Tablets mit Windows und nur 16 GB Speicher, doch stießen diese bisher häufig nach einigen Updates an ihre Kapazitätsgrenze.
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