Wie kann man die Windows 10 Funktions-Updates verzögern?

Inzwischen hat Microsoft sein nächstes großes Feature-Update veröffentlicht und früher oder später landet es auf der Fest­plat­te jedes Nutzers, ob man will oder nicht. Denn es gibt durch­aus Anwender, die bewusst lieber auf einer älteren Version blei­ben wol­len. Andere hingegen möchten abwarten, ob es im Zug der Verteilung Probleme gibt.
Windows 10, Upgrade, Spring Creators Update, Funktions-Updates
Schon bei früheren Updates wie jenem im Herbst 2017 gab es die Möglichkeit, das Aufspielen einer Aktualisierung temporär zu verhindern bzw. zu verzögern. Das war allerdings ziemlich mühsam, die dazugehörigen Varianten (Variante 1 & 2, siehe weiter unten) kann man salopp als Frickelei bezeichnen.

Glücklicherweise hat Microsoft inzwischen offizielle Möglichkeiten geschaffen, um Updates aufzuschieben. Es gibt dazu drei Möglichkeiten, alle drei befinden sich aber an derselben Stelle in den Einstellungen von Windows 10.


  • In den Einstellungen, die über das Zahnrad links unten im Startmenü zu finden sind, kommt man zu den erwähnten drei Möglichkeiten über "Update und Sicherheit" und den Punkt Windows Update (der erste oben in der linken Spalte).
Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenEinstellungen für Update und Sicherheit öffnen
  • Rechts ist etwa in der Mitte der Bereich für Updateeinstellungen sowie "Erweiterte Optionen", letzteres ist unser Ziel.
Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenErweiterte Optionen suchen

Option 1:

  • In den erweiterten Optionen kann man nun statt "Semi-Annual Channel (Targeted)" - entspricht dem früher als "Current Branch" bezeichneten Kanal - "Semi-Annual Channel" einstellen. Letzteres war früher als "Current Branch for Business" bekannt, dieser verzögert Updates so lange, bis Microsoft ein Update für "Business-tauglich" hält, in der Regel sind das vier Monate nach der Veröffentlichung.
Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenDie drei Optionen

Option 2:

  • Die zweite Möglichkeit erlaubt es, im ausgewählten Kanal die Veröffentlichung eines Funktionsupdates um bis zu 365 Tage herauszuschieben.

Option 3:

  • Diese Variante betrifft Qualitätsupdates, das sind die monatlichen Sicherheitsupdates, diese kann man um maximal 30 Tage hinausschieben.

Man kann Updates überdies per Schieberegler vorübergehend aussetzen, hier beträgt die maximale Zeit 35 Tage. Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenAussetzen für die Dauer von 35 Tagen
Wer noch auf einer älteren Windows 10-Version unterwegs ist, der muss nach wie vor zu den alten Methoden greifen. Denn da gibt es einige Tricks, wie man ein Update verhindern kann, diese hängen teilweise auch davon ab, von welcher Windows 10-Version man ausgeht.
Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenGetaktete Verbindung aktivieren

Variante 1: Netzwerkverbindung ändern

Wer kein Windows 10 Pro besitzt, der sollte seine Internet-Verbindung als "getaktete Verbindung" angeben. Das macht man über Netzwerk und Internet -> Ethernet oder WLAN -> Netzwerk und den Schieberegler, den man dort findet. Damit gibt man dem System vor, dass man für Internet nach Verbrauch bezahlt, das unterbindet auch den Download großer Aktua­li­sie­rungs­pa­ke­te. Wichtige Updates, die für den Betrieb und die Si­cher­heit von Win­dows notwendig sind, werden so dennoch weiterhin heruntergeladen.

Eine Garantie stellt das zwar nicht dar, dass ein Download so tatsächlich unterbunden wird, bisher konnte man aber als Home-User ein Update immerhin auf diese Weise unterbinden.


Variante 2: Gruppenrichtlinie anpassen

Windows 10 kann angewiesen werden, auf die Einstellungen im Zusammenhang mit dem "Current Branch" bzw. dem "Current Branch for Business (CBB)" zu setzen, auch wenn die Begrifflichkeit CBB eigentlich im Sommer 2017 abgeschafft worden ist. Damit kann man die Installation neuer Updates um bis zu 365 Tage verschieben.

Windows 10 Fall Creators Update unterdrückenWindows 10 Fall Creators Update unterdrückenWindows 10 Fall Creators Update unterdrückenWindows 10 Fall Creators Update unterdrücken

Dazu sucht man zunächst über das Startmenü oder Cortana die Datei "mmc.exe" und führt diese per Rechtklick als Administrator aus. In der aufgehenden Konsole wählt man "Datei" aus und dann den Eintrag "Snap-Ins hinzufügen bzw. entfernen". Danach klickt man auf "Gruppenrichtlinienobjekte" und in der Mitte dann auf "Hinzufügen". Danach wählt man Fertigstellen und bestätigt das. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden Sie in der Bildergalerie "Windows 10 Gruppenrichtlinie anpassen" oben.

Über die "Richtlinien für den lokalen Computer" findet man bei "Administrative Vorlagen" den Punkt "Windows-Komponenten" und dort am Ende "Windows Update", dieser ist doppelt anzuklicken.

Ganz oben ist der Punkt "Windows-Updates zurückstellen", man startet den oberen der beiden Einträge ("Funktionsupdates"), wählt "Aktiviert" und stellt dann für den "Current Branch" die gewünschte Anzahl an Tagen ein, um die das Einspielen von Updates verzögert werden soll. Es sind maximal 365 Tage möglich. Anschließend per OK bestätigen und das System einmal neustarten.

Nun werden solange keine Windows 10 Funktions-Updates eingespielt, bis die eingestellte Anzahl an Tagen erreicht ist.

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Viele weitere Hilfethemen und Tricks zum aktuellen Betriebssystem von Microsoft findet ihr zudem in der Übersicht unserer Windows 10-FAQ, noch bequemer kann man sich über bestimmte Themen und Funktionen mit Hilfe unserer Windows 10-Videos informieren.

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