Ungepatchte Windows-Server großes Risiko für Handels-Schifffahrt

Während die meisten Branchen durch unsichere IT-Systeme in erster Linie sensible Daten verlieren, ist man in der Schifffahrt bereits mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Umso mehr Aufmerksamkeit erhielt daher eine Untersuchung, laut der sehr viele Windows-Server in dem Bereich nicht auf dem aktuellsten Stand sind.
Handel, Schifffahrt, Schiff
Public Domain
Laut der in Kopenhagen ansässigen Sicherheitsfirma CyberKeel stellte sich bei Prüfungen heraus, dass 37 Prozent der Server in Häfen und auf Schiffen, die mit Microsoft-Software betrieben werden, nicht mit aktuellen Patches versorgt werden. Das zumindest war der Stand im April, als rund 50 verschiedene Infrastrukturen untersucht wurden, berichtete das US-Magazin NetworkWorld. Solche Nachlässigkeiten sind besonders bemerkenswert, da die maritime Wirtschaft bereits viele Erfahrungen mit der Anfälligkeit von IT-Systemen und den daraus resultierenden Folgen gemacht hat.

Denn die Abhängigkeit von der Elektronik ist inzwischen äußerst groß. Während das Bild der Handelsschifffahrt in der Öffentlichkeit noch immer von viel körperlicher Arbeit geprägt ist, sieht es in der Praxis häufig anders aus: Die über die See transportierten Warenströme werden nicht nur an sich durch komplexe IT-Infrastrukturen gesteuert. Auch die Schiffe fahren weitgehend selbstständig per Satelliten-Navigation durch die Meere, legen punktgenau an den definierten Plätzen im Hafen an und GPS-gesteuerte Kräne löschen die Container-Fracht.

Es wurden schon Häfen lahmgelegt

Auf einer der ersten großen IT-Sicherheitskonferenzen der Branche kamen viele Fälle zur Sprache, bei denen Angreifer dieses letztlich doch sehr fragile System ausnutzen, um schwerwiegende Schäden anzurichten. So wusste der Vizeadmiral der US-Küstenwache Charles Michel davon zu berichten, wie ein kompletter Hafen an der Ostküste der USA durch eine Attacke lahmgelegt wurde.

In einem anderen Fall waren die Systeme, die die Warenströme lenken, das Ziel. Hier ging es den Tätern aber keinesfalls darum, eine plumpe Störung zu verursachen. Hinter der Attacke standen Drogenkartelle, denen es so gelang, mehrere Container, die unter anderem Kokain geladen hatten, durch den größten belgischen Hafen in Antwerpen zu schleusen. Eher zufällig kamen europäische Ermittler dem auf die Spur.

Solche Fälle zeigen die Risiken, die in der Branche inzwischen vorhanden sind. Der hohe Grad der Automatisierung sorgt hier für völlig neue Bedrohungs-Szenarien. So fürchtet man beispielsweise den Tag, an dem mit relativ günstig zu bauenden GPS-Störsendern die fragilen Standort-Anwendungen außer Tritt gebracht werden. Falsche Signale können hier im Zweifelsfall dafür sorgen, dass beim Löschen der Ladung Zerstörungen auftreten oder gar Schiffe gegen Kaimauern fahren. Angesichts der großen Abhängigkeit der Weltwirtschaft von einem reibungslos funktionierenden Seehandel kann dies umfangreiche Folgeschäden nach sich ziehen.
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