China: Windows-Vorinstallation senkt Piraterierate

China gilt weltweit als eine der Hochburgen der Softwarepiraterie. Tatsächlich liegt die Piraterierate dort aber inzwischen sogar niedriger als in manchen westlichen Industrienationen. Nun vermelden die Behörden einen weiteren Rückgang, der auch auf neue Regelungen zurück zu führen ist. In seinem Bericht für das Jahr 2007 meldet das China Internet Lab, dass die Piraterierate im Bereich der kostenpflichtigen Computersoftware von 63 auf nun 56 Prozent gefallen ist. Auch der Anteil der Anwender, die überhaupt illegal vervielfältigte Software einsetzen, soll stark gesunken sein.

Die von der chinesischen Regierung nach massiver internationaler Kritik geschaffenen Vorgaben zur Verhinderung illegaler Kopien zeigen ihren Angaben zufolge nun deutlich Wirkung. Gerade Bemühungen, Firmen aber auch Behörden zur Verwendung legaler Software zu bewegen zahlen sich angeblich aus.

Eine der Maßnahmen war die Einführung eines Vorinstallationszwangs bei neuen Computern. Die Regierung zwingt damit alle Hersteller von Fertig-PCs, immer ein Betriebssystem vorzuinstallieren. Microsoft nutzt dies für sich aus und hat Verträge mit den beiden größten PC-Fertigern des Landes geschlossen, so dass Lenovo und Founder nun auf Rechnern für den chinesischen Markt immer Windows vorinstallieren.

Dies hat nach Angaben der Behörden nun zu einem deutlichen Rückgang der Piraterierate bei Betriebssystemen geführt. Allein in 2007 sank der Anteil von 68 auf nun "nur noch" 39 Prozent, heißt es. In Deutschland lag die Piraterierate im letzten Jahr nach Angaben des Lobbyverbands Business Software Alliance bei 27 Prozent.