Müllabfuhr in Brandenburg ist jetzt mit Funkloch-Detektoren unterwegs

Seit Anfang August geht man in Brandenburg mit einer ungewöhnlichen Kooperation auf die Jagd nach Funklöchern. Der Landrat von Ostprignitz-Ruppin hat mit der Müllabfuhr die Zusammenarbeit gestartet, um ein genaues Bild über die Mobilfunkversorgung zu bekommen.
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Das meldet der Sender rbb24. Das Problem im Landkreis Ostprignitz-Ruppin sind dabei nicht nur die "echten" Funklöcher, also Teile, in denen gar kein Signal empfangen werden kann, sondern auch die mangelnde Qualität der Verbindungen, dort, wo sie denn zustande kommen.

Die Mobilfunkversorgung vor Ort ist in vielen Teilen des Landkreises nicht so gut, wie es die Netzbetreiber angeben. Das ist ein weiteres Problem. Um nun überhaupt einen genauen Überblick zur Versorgung zu bekommen, wollte sich der Landrat Ralf Reinhardt (SPD) nicht auf die Hilfe der Mobilfunkanbieter allein verlassen. So entstand die Idee, mithilfe des Abfallwirtschaftsunternehmens AWU den Landkreis genauer unter die Lupe zu nehmen. Infografik Mobilfunkstandard: 5G knackt 2022 die Milliarden-MarkeMobilfunkstandard: 5G knackt 2022 die Milliarden-Marke

Messungen der Empfangsqualität

Man schaffte dafür spezielle Technik an: Zwei kleine Boxen, die jetzt in Müllwagen der AWU zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um Messboxen, die Daten zur Empfangsqualität aufzeichnen und zur Auswertung bereitstellen.

In einigen Gegenden in Ostprignitz-Ruppin gibt es nicht einmal 2G - die seit Anfang der Neunzigerjahre verwendete Mobilfunktechnik. "Das ist ein großer Standortnachteil", beklagte der Landrat. Bisher ist es nicht gelungen, die Mobilfunknetzbetreiber für den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur zu gewinnen.

Abseits der Städte und Hauptverkehrsachsen und an den zahlreichen Waldgebieten hat man häufig keinen oder nur schlechten Empfang. In einigen Bereichen des Kreises gibt es grundsätzlich nur 2G, also eine über 30 Jahre alte Netztechnik, mit der nur telefoniert werden kann. "Die Testfahrten der letzten Tage zeigen bereits, dass es, wie vermutet, an einigen Stellen gar keinen Empfang gibt", erklärte Landrat Reinhardt nach dem Projektstart. Bis Ende des Jahres will man nun Daten sammeln und dann Druck auf die Verantwortlichen ausüben.

Die Idee der Messungen ist nicht neu. Coesfeld in Nordrhein-Westfalen hatte mithilfe der Müllabfuhr bereits gute Erfolge bei der Kartierung erzielt. Coesfeld ist der Partnerkreis von Ostprignitz-Ruppin, so kam der Austausch über die Mobilfunkprobleme zustande.

Dort, wo die Müllwagen nicht entlang fahren, werden übrigens später freiwillige Helfer eingesetzt. In den unbewohnten Gebieten können dann Fahrradfahrer und Freizeitsportler bei den Messungen helfen.

Siehe auch: Bundesnetzagentur zeigt reale Mobilfunk-Lage auf einer Funkloch-Karte

Großer Mobilfunk-Vergleichs-Rechner
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