Schweiz: Polizei-Trojaner überwacht Verdächtige
Bei der Überwachung von möglichen Straftätern an ihren PCs setzt die Schweizer Polizei angeblich "trojanische Pferde" ein.
Nach Angaben der "Neuen Zürcher Zeitung" versuchen die Ermittler so, an Passwörter, E-Mails und Datei-Inhalte von Verdächtigen zu gelangen. Obwohl die "Verwanzung" von PCs in der Schweiz rechtlich sehr umstritten ist, nutzen Computer-Spezialisten diese Methode schon seit zwei Jahren. Dazu hat die Polizei auch eine auf Online-Kriminalität spezialisierte Firma aus dem Kanton Schwyz in ihre Dienste gestellt.
Wie Herbert Andres, der als Internet-Kriminologe ebenfalls für die Schweizer Behörden arbeitet, gegenüber der Zeitung erklärte, habe "die Methode sowohl geholfen, Beweise für eine Straftat zu finden als auch Verdächtige zu entlasten." "In Deutschland würde es Proteste geben" Strafrechtsprofessor Christian Schwarzenegger von der Universität Zürich vertritt in der Zeitung die Ansicht, dass die verdeckte Computer-Fahndung illegal ist.
Die "Trojaner" werden ohne das Wissen der Verdächtigen auf den PCs
installiert, so dass weder eine Versiegelung noch eine Einsprache gegen die
Überwachung möglich ist. Schwarzenegger zufolge kümmert es die Schweizer
Ermittler nicht, ob ihr Tun legal ist: "Sie biegen das Gesetz, wenn nötig,
zurecht. In Deutschland würde so etwas Proteste hervorrufen", sagte der
Strafrechtler der "Neue Zürcher Zeitung". In jedem Fall sei nach seiner Ansicht
der Gesetzgeber gefordert, der die Verwertung von Daten vor Gericht regeln
müsse.
News-Submiter: Khagan
Weitere Infos und News-Quelle: www.chip.de
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