Russe verhaftet: Top-Spammer, Botnetz-Betreiber und Trump-Spion?

Die Verhaftung eines russischen Staatsbürgers in Spanien scheint noch einiges an interessanten Entwicklungen zu bergen. Der 36-Jährige wurde in erster Linie als Betreiber eines Botnetzes und als großer Akteur in der Spammer-Szene festgesetzt - er soll aber auch in Hacks rund um den US-Wahlkampf involviert gewesen sein.
Spam, Lebensmittel, Dosenfleisch
Freezelight / Flickr
Die Festnahme gelang im Zuge einer Zusammenarbeit der spanischen Behörden mit der US-Bundespolizei FBI, berichtete die Nachrichtenagentur AP. Er gilt aufgrund der bisherigen Ermittlungen als Betreiber des Kelihos-Botnetzes. Möglicherweise steht er aber auch hinter einer weiteren Infrastruktur, die Sicherheitsexperten als Waledac bezeichnen. Vom Anti-Spam-Unternehmen Spamhaus wird er außerdem als die Nummer 7 in der weltweiten Spammer-Rangliste geführt, wohin ihn wohl auch eine frühere Partnerschaft mit dem so genannten Spam King brachte.

Die Hochphase von Kelihos ist bereits etwas her: Vor Jahren soll das Botnetz aus mehr als 42.000 angeschlossenen Systemen bestanden haben. Die Infrastruktur konnte täglich rund 4 Milliarden Spam-Mails ins Netz pumpen. Im September 2011 verkündete Microsoft stolz, das Botnetz abgeschaltet zu haben - was sich aber nur als vorübergehender Sieg entpuppte. Nicht einmal ein Jahr später war Kelihos wieder am Start.

Preis nach Inhalt

Levashov vermarktete die Kapazitäten längere Zeit ziemlich erfolgreich. Kunden konnten eine Million Werbenachrichten für legale Produkte zum Preis von rund 200 Dollar verschicken lassen. Der Preis ging dann auf bis zu 500 Dollar hoch, wenn Phishing-Mails verschickt werden sollten.

Etwas unklar ist ein weiterer Dreh, den die Geschichte um die Verhaftung des Mannes nahm. Der regierungsnahe russische Sender RT zitierte die Freundin des Beschuldigten, dieser sei auch wegen der Beteiligung an Hacks im US-Wahlkampf festgenommen worden. Hier wird ihm vorgeworfen, eine Malware entwickelt zu haben, mit der US-Politikkreise ausspioniert wurden. Das dürfte wohl die demokratische Partei betreffen, bei der eine Ladung E-Mails entwendet wurde.
Jetzt einen Kommentar schreiben


Alle Kommentare zu dieser News anzeigen
Folgt uns auf Twitter
WinFuture bei Twitter
Interessante Artikel & Testberichte
WinFuture wird gehostet von Artfiles
Tipp einsenden
❤ WinFuture unterstützen
Sie wollen online einkaufen? Dann nutzen Sie bitte einen der folgenden Links, um WinFuture zu unterstützen: Vielen Dank!