Google Fiber vor dem Aus: Entlassungen, Chef weg, Pläne "pausiert"

Die Muttergesellschaft von Google, Alphabet Inc., hat ihr Breitband-Projekt Fiber zwischenzeitlich auf das Abstellgleis geschoben. Das Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetz, das anfangs von vielen US-Nutzern euphorisch gefeiert wurde, wird vorerst nicht weiter ausgebaut, man will den Ansatz erst "verfeinern".
Glasfaser, Licht, Fiber
Alex Blackie
Google Fiber, das seit dem Sommer unter dem Namen Access firmiert, hat derzeit schwerwiegende Probleme bzw. führt signifikante Anpassungen durch. In einem Blogbeitrag (via Ars Technica) wurde bekannt gegeben, dass das personelle Folgen hat: Zum einen verabschiedet sich der Hauptverantwortliche, Craig Barratt, von der Chefposition und fungiert künftig nur noch als Berater. Zum anderen werden etwa neun Prozent der Belegschaft entlassen oder zu anderen Alphabet-Bereichen versetzt.

Wie viele Menschen derzeit bei Access arbeiten, ist nicht genau bekannt, das Wirtschaftsportal Bloomberg schätzt die Zahl auf etwa 1500, andere Berichte sprechen von circa 1000 Angestellten. Die genaue Zahl ist auch deshalb schwer zu eruieren, da Fiber bzw. Access teils mit anderen Unternehmensbereichen eng verzahnt sind.

Als dritte Maßnahme wurde schließlich bekannt gegeben, dass man bis auf weiteres den Ausbau bzw. Anschluss von zehn geplanten Standorten pausiert. So ist derzeit unklar, ob und wann die Ausdehnung von Fiber auf Chicago, Los Angeles, Phoenix, Portland, San Diego und fünf weitere US-Großstädte kommen wird. Derzeit sieht es aber nicht danach aus.

In sechs Jahren nur acht Städte

Diese "Pause" will Alphabet nutzen, um den "Ansatz zu verfeinern", wie es im Blogbeitrag heißt. Diese Nachdenkpause könnte auch bedeuten, dass man die gesamte Strategie überdenkt und Kabel-gestützte Provider-Aktivitäten aufgibt und fortan teilweise oder ganz auf Mobilfunk setzt.

Denn bei Google Fiber mussten die ein Gigabit pro Sekunde schnellen Leitungen erst verlegt werden. Das ist aber mit einigem Aufwand verbunden und hat zur Folge, dass man in sechs Jahren mit Fiber gerade einmal acht Standorte vernetzen konnte.
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