LinkedIn, Dropbox, Formspring:
Hacker festgenommen, er knackte alle

Bereits Anfang Oktober wurde ein junger Mann aus Russland in der tschechischen Hauptstadt Prag festgenommen. Er steht unter Verdacht, als Hacker zahlreiche Ziele in den USA angegriffen zu haben. Jetzt kommen nach und nach immer mehr Einzelheiten ans Licht.
Zunächst hatten namhafte Medien vermutet, die Festnahme stehe in Verbindung mit dem aktuellen Skandal um den Zugriff auf die Daten der Partei der US-Demokraten. Dass dem nicht so ist, hat jetzt die Nachrichtenagentur Reuters in Erfahrung gebracht. Der junge Mann, Yevgeniy Nikulin, der bereits am 5. Oktober den Behörden in Tschechien ins Netz gegangen war, ist ein Hauptverdächtiger im Falle des LinkedIn-Hacks. Beim Angriff auf das Karrierenetzwerk waren bereits 2012 die Datenbanken kompromittiert worden, erst in diesem Jahr wurde der Vorfall dann publik. Dieser Angriff ist aber bei weitem nicht alles, was dem jungen Russen vorgeworfen wird.

LinkedIn bestätigt die Festnahme

Zwar wollten laut Reuters die Behörden, in diesem Fall die tschechische Polizei und das FBI, keine offizielle Stellungnahmen abgeben. Dafür war ein Firmensprecher von LinkedIn aber redseliger. Er bestätigte der Nachrichtenagentur, dass es sich bei der Festnahme um den gesuchten Angreifer auf sein Netzwerk handele. Nikulin nutze online die Aliase "chinabig01" und "itBlackhat".

Klage erhoben

Die Newsseite Motherboard legt dabei noch einen drauf. Sie fand bei der Recherche nach Nikulin die Klageerhebung der USA (Link zur Klage bei Documentcloud.org), die am Donnerstag dieser Woche eingereicht wurde. Demnach muss er sich vor Gericht gegen LinkedIn, Dropbox, Formspring und Google verantworten. Zum Vorwurf des Datendiebstahls kommen Verschwörung, Eindringen in fremde Computer, Übermittlung von Schadcode und Identitätsdiebstahl.

Mehr dazu: 117 Million Kunden-Daten von 2012er LinkedIn-Hack jetzt offengelegt

Die Angriffe auf LinkedIn, Dropbox und Formspring fanden alle im Sommer 2012 statt. Über diese Vorfälle gibt es zahlreiche Informationen, im Grunde wurden bei allen Nutzerdaten entwendet und zum Verkauf angeboten. Was Nikulin im Falle gegen Google vorgeworfen wird, geht aus der Anklageschrift nicht hervor. Wahrscheinlich geht es dabei aber nur um die Kommunikationswege per Gmail zwischen dem Hacker und seinen "Kunden".

Siehe auch: Dropbox wurde 2012 gehackt, das Ausmaß wird erst jetzt bekannt
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