'Burkini'-Polizisten: Nizza nominiert sich für den 'Scheiß Internet'-Preis

In der Politik und auch den sozialen Medien sind die so genannten Burkinis sowie Verschleierung insgesamt ein beherrschendes Thema der vergangenen Tage und Wochen. Gestern erst sorgten Fotos französischer Polizisten, die eine Frau am Strand von Nizza zum Ausziehen von zu viel Kleidung zwingen, für Aufregung. Die Reaktion von Nizzas Bürgermeister ist erstaunlich.
Emoji, Smiley, Scheiße, Haufen, Kacke
Emoji

"Scheiß Internet"

In Österreich gibt es seit einigen Jahren den auf einem Zitat des ORF-Programmdirektors Wolfgang Lorenz benannten "Scheiß Internet"-Preis. Lorenz schimpfte 2008 über das globale Netzwerk, in das sich die Jugend immer mehr "verkriecht", in seiner Tirade meinte der TV-Manager dann auch, dass es ihm "scheißegal" sei, was diese dort machten. Der Preis wird seit 2009 an Menschen und Einrichtungen vergeben, die sich laut den Initiatoren, dem Wiener Künstlerkollektiv monochrom, mit "völlig unqualifizierten Statements gegen das Informationszeitalter" hervorheben.

Und 2016 hat einen Top-Kandidaten für den "Scheiß Internet"-Preis: den regierenden Bürgermeister von Nizza. Christian Estrosi hat nämlich laut der französischen Seite Numerama (via Engadget) angekündigt, dass die Stadt alle Internet-Nutzer verklagen wird, die Fotos der umstrittenen Aktion gegen eine "Burkini"-Trägerin am Strand von Nizza posten.

Die Fotos würden die Polizisten verunglimpfen und sie in Gefahr bringen, meint Estrosi. Bloß gibt es dafür keinerlei Rechtsgrundlage, wie Numerama anmerkt. Denn die französische Exekutive genießt keinen Schutz davor, öffentlich fotografiert zu werden.

Estrosi, und hier erreichen wir "Scheiß Internet"-preiswürdiges Gebiet, ist der Meinung, dass man mit Klagen gegen das Internet, soziale Medien und virale Phänomene und Berichte tatsächlich etwas erreichen kann. Das ist, unabhängig vom Thema "Burkini", völlig ineffektiv und regelrecht lächerlich. Denn obwohl Estrosi das Argument des Schutzes von Polizisten anführt, geht es ihm zweifellos darum, Kritik an der Aktion zu unterdrücken. Und welchen Effekt das hat, dazu kann ihm vermutlich Barbara Streisand so einiges erzählen.
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